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Pflanzen-Wahl | ||
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Weiden sind weltweit verbreitet mit Ausnahme von Australien und dem Malayischen Archipel.
Die Blüten sind unscheinbar zu Kätzchen vereint. Es sind zweihäusige Bäume und Sträucher; männliche und
weibliche Blüten kommen somit nie auf einer Pflanze gleichzeitig vor.
Die Blätter sind stets ungeteilt, wechselständig mit oft früh abfallenden Nebenblättern.
Der Griffel ist kurz und mehrnarbig. Die Kapseln beinhalten viele, winzige Haarschopfsamen.
Die Weiden lieben feuchte, nährstoffreiche Böden und vertragen auch hochstehendes Grundwasser.
Sie enthalten Gerbstoffe (Phenolheteroside) und Salicylsäure.
Weiden wie unsere "Palmkätzchen" - Salix caprea - sind allgemein bekannt
und deren Triebe und Blüten zieren alljährlich zu Ostern die Haushalte.
Es gibt aber auch kleine, unscheinbare Weiden, insbesondere in den Alpen wie eben die Zwergweide, die als der kleinste Baum
der Welt gilt, die Sumpfblatt-Weide,
die Netzweide, die Bäumchen-Weide und die schon größere Alpen-Weide.
Die Pflanzengesellschaften der Schneetälchen ziehen es vor dort zu leben, wo den größten Teil des Jahres Schnee
in einer Mulde liegt, der vielleicht einmal auch wegschmilzt. Vorteil: größere Feuchtigkeit und
wärmere Boden-Temperatur im Winter. Dies muss aber mit einer besonders kurzen Vegetationszeit erkauft werden.
Auch ein Baum, der kleinste der Welt, die Krautheide -
Salix herbacea - auch Zwergheide genannt,
deren Baumnatur nur dem genauen Beobachter offenbar wird, besiedelt derartige Lebensräume.
Nur jeweils 2 Blätter ragen aus der Erde, ebenso die Kätzchen bei der Blüte, männliche und weibliche getrennt,
also zweihäusig. Die Früchte sind dann knallrot. Der Baum erreicht erst nach 40 Jahren Bleistiftstärke. Die Jahresringe messen 0,11 mm.
Die holzige Sprosse kriecht unterirdisch, nur Jungtriebe bleiben oberirdisch - eine wahrlich ganz besondere Weide.
Die Sumpfblatt-Weide - Salix retusa - besiedelt wie die Krautweide ebenfalls Schneetälchen und kommt im alpinen Gelände gar nicht so selten vor.
Nur wenn sie mit ihren dicken Stämmchen über Steine oder Felsen kriecht, schenkt man ihr evtl. Aufmerksamkeit.
Sonst bleibt sie meist unbeachtet, da sie bodendeckend wächst, nicht selten zwischen anderen Heidegewächsen (Spalierweiden-Rasen).
Sie liebt kalkhaltigen Boden. Im Herbst fällt sie durch ihre samentragenden "Wattebauschen" auf,
die weithin silbern glänzen.
Die ähnlich aussehende und in der Wuchsform gleichartige, in Gastein aber wesentlich seltenere
Quendelblättrige Weide - Salix serpillifolia - hat viel kleinere Blätter und wird nahezu
immer übersehen.
Natürlich gibt es in Gastein noch viele andere Weiden, zumal auch die Pappeln als Weidengewächse hierher gehören.
Die Gasteiner schätzen die Weiden nicht immer besonders hoch ein, wenn man von der Salweide absieht, die als
Barbarazweige gar üppig abgerissen und am Palmsonntag in die Kirche zur Weihe getragen werden.
Weiden wildern nur unnötig im Gelände und treiben
überall aus, bei Hochwasser halten sie nicht stand oder machen nur Arbeit, wenn sie von den Fluten mitgerissen werden und
"ordentliches" Holz gibt es auch keines her.
Für uns sollen sie eine Bereicherung sein mit ihren wolligen Haarschopfsamen, als eine gar seltsame Spielart der Natur.
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Pflanzenwelt/Gasteinertal: Weidengewächse
© 2005 by Anton Ernst Lafenthaler
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