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Ws - Gasteinertal/Wanderwege: Sportgastein - Kreuzkogel/Ödenkar
Wanderwege, Sportgastein Wanderziele
Sportgastein
Wanderkarte, Böckstein Süd

Kreuzkogel

2.686 m

Kreuzkogel, Gasteinertal Der Kreuzkogel ist der höchste Punkt des Radhausbergmassivs und im Winter der am meisten strapazierte - des Schisportes wegen. Im Sommer sind hier nur selten Bergwanderer anzutreffen, da die Goldberg-Bahn zu dieser Jahreszeit nicht in Betrieb ist.

Wählt man die Tour über Sportgastein, so geht man am besten erst ins hintere Nassfeld und dann den Peter-Sika-Weg hinauf. Den lang gezogenen Serpentinen folgend gelangt man vorbei an den letzten Ruinen des Goldbergbaues zum - Knappenbäudelsee - und weiter den Fritz-Gruber-Weg hinauf auf den Kreuzkogel. Allerlei seltene Alpenblumen kann man hier antreffen und auch die Spuren der Pistenraupen, die hier im Winter den Schitouristen alljährlich eine herrliche Schneebahn präparieren. Vom Ödenkar aus zweigt unweit des Kreuzkogel auch ein Steig auf den - Salesenkogel - ab.

Die zweite und nicht minder interessante Variante führt über das - Hieronymushaus - auf den Kreuzkogel. Etwas nördlich vom Heilstollen-Parkplatz beginnt der Peter-Sika-Weg, welcher erst zum Hieronymushaus führt. Man wählt dann den "Florentinweg", benannt nach Dipl.Ing. Ferdinand Florentin, welcher von 1923 bis 1964 im Bergwerk tätig war und diesen Weg erkundete. Oberhalb der Hieronymushausruine sind noch Reste einiger Knappenhäuser und der 1804 erbaute Achslagerturm, der einst Teil der Aufzugsmaschine war zu sehen.

Den Florentinweg entlang wird die Vegetation immer karger und knapp vor Erreichen der - Keuchenscharte - überwiegt bereits der Fels bzw. Schutt. Auf der Scharte angekommen sieht man hinunter ins - Höhkar - mit den Höhkarseen. Diese sind von hier nicht so einfach zu erreichen und man sollte es besser bleiben lassen, hier einen Abstieg zu wagen. Wir halten uns links hinauf Richtung Goldbergbahn-Bergstation und gelangen zum mächtigen Gipfelkreuz des Kreuzkogels.

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Gipfelkreuz-Kreuzkogel
Gipfelregion und Panoramablick

Weit unterhalb liegt der - Knappenbäudlsee - und Richtung Nordwesten der - Salesenkogel - mit seinen steilen Flanken, deren Anstieg Schwindelfreiheit fordert, um den Steig auch genießen zu können. Insgesamt bietet der Kreuzkogel als höchster Gipfel des Radhausberges einen gewaltigen Panoramablick und ebenso wunderschöne wie seltene Alpenpflanzen - alle streng geschützt versteht sich.

Kreuzkogel-Nordhang Kreuzkogel, Nordblick Kreuzkogel Kreuzkogel, Kugel Goldbergbahn
Kreuzkogel Kreuzkogel Kreuzkogel
Kreuzkogel - Bildgalerie - Gipfelregion

Der Nordhang ist dann wie schon beim Anstieg Ödenkar von Schutt geprägt, tiefer gelegen aber von Alpinen Rasen und zahlreichen Bergbauhalden. Im Bereich der Hieronymushöhe findet sich ein romantisches Niedermoor und unweit davon das verfallene Hieronymushaus. Von hier kann man über den Peter Sika-Weg wieder zurück ins Nassfeld gelangen oder aber, über den Güterweg hinunter zum Heilstollen.

Kreuzkogel Kreuzkogel Kreuzkogel Kreuzkogel
Kreuzkogel - Bildgalerie - Nordhang

Fauna und Flora

Nicht nur der verfallenen Bergwerksanlagen und der historisch interessanten Gegend wegen, sondern auch und vor allem wegen der reichen Flora ist diese Tour empfehlenswert. Schon im Anstieg zeigen sich seltene Exemplare aus der Familie der - Hahnenfußgewächse - wie z.B. die Kleine Wiesenraute und die Stauden-Lupine - Lupinus polyphyllus - . . .

Allgegenwärtig ist hier natürlich auch die Kleinste Primel - Primula minima - und schon etwas weiter oben die Langblättrige Teufelskralle - Phyteuma hemisphaericum - sowie das Scheuchzer Wollgras und der im Gasteinertal häufige Zwerg-Augentrost - Euphrasia minima - sowie als besonders seltene und streng geschützte Pflanze die Kurzstängel-Gämskresse - Hutchinsia brevicaulis - nahe dem Kreuzkogelgipfel.

Fauna und Flora im Bild
Poa alpina Pritzelago Oreochlea disticha Alpenazaleen-Windheide

Biotope : Alpine Gesteinsfluren und Subalpin-alpine Zwergstrauchheiden sind hier von besonderem Interesse und überall vorzufinden. Wie auch anderswo gedeiht hier unübersehbar das "lebendgebärende" Alpen-Rispengras - Poa alpina - das Steingras - Oreochlea disticha - und noch viele andere interessante Gräser.
An Biotopen finden sich beim Anstieg Krummseggenrasen, Schneeboden, sowie Schutt- und Blockflur. Die Gipfelregion ist von einer herrlichen - Polsterpflanzengesellschaft - geprägt. Auf der Nordseite hingegen sind es vornehmlich Schuttflur und Schneefelder mit einem Gletschersee - als Zeuge eines noch bestehenden Gletscherrestes.

Biotope
Polsterpflanzengesellschaft am Kreuzkogel, Gasteinertal Tümpel im Ödenkar, Nassfeld Krummseggenrasen im Ödenkar
- Bildgalerie -
Kleine Gesteinskunde

Hier liegen zahlreich Granitgneisbrocken am Weg, unübersehbar, wie z.B. auch der Augengneis bei dem die großen, hellen wie Augen aussehenden Kalifeldspäte vom etwas dunkleren fast durchsichtigen Quarz umgeben sind. Granosyenitgneis ist hier die vorherrschende Gesteinsart, die gemeinsam mit Glimmerschiefer zur - Gasteiner Mulde - gehören. Am Gipfel des Kreuzkogels liegt als Deckkappe Siglitzgneis. Östlich des Kreuzkogels liegt ein - Gletschersee - mit einer gut erhaltenen 1850-Endmoräne.

Aquamarin

In der Gegend um den Kreuzkogel findet man als Besonderheit mit etwas Glück himmelblaue Aquamarine. Sie gehören zur Gruppe der - Berylle - so wie auch der Smaragd (grüne Beryll-Varietät). Der Aquamarin kommt hier auf dem Kreuzkogel in Verbindung mit Quarz (nicht selten derben Rauchquarz) vor. Das Kristallsystem ist hexagonal, die Härte beträgt 7,5 - 8. Nicht immer sind sie so durchsichtig, wie wir sie von Exemplaren her kennen, die als Schmucksteine verwendet werden.
Für Mineraliensammler nur der Hinweis, dass derartige Funde in dieser Gegend eine ausgesprochene Seltenheit sind.

Weiterführende und verwandte Themen :
• Biotope-Region : Radhausberg - Böckstein, Alpenflora
• Biotope-Region : Kreuzkogel-Ödenkar - Nassfeld
• Dokumentation : Frühe Spazier-, Wanderwege - ab 1830
• Ökologie : Vegetation-Biotope-Umwelt - Gasteinertal
• Panoptikum : Naturbilder - Vorschau (Flora, Fauna u. a.)

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Die Wegbeschreibung ist ohne Gewähr.
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Gehzeit von Nassfeld/Valeriehaus: ca. 2,5 - 3 Stunden.

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© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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