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Wanderziele Böckstein |
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Der Name Radhausberg geht auf ein viele Jahrhunderte vorher konstruiertes Radwerk zurück,
welches zum Zerstampfen des Erzes gebraucht wurde. Erst viel später wurde
eine Seilbahn errichtet bzw. die Aufzugsmaschine auf den Radhausberg, deren Rad einen Durchmesser von 15 m aufwies
und mittels eines 1.500 m langen Seiles bis zu 30 Zentner Erz befördern konnte.
Die ehemalige Talstation dieses Aufzuges befand sich knapp oberhalb der →
Astenalm - im Nassfeldertal.
Die Hieronymushöhe kann von Sportgastein oder aber von Böckstein erreicht werden.
Beginnt man die Tour von Böckstein, so fährt man erst mit dem Auto zum Heilstollen-Parkplatz.
Kurz vor dem Parkplatz führt eine Forststraße links weg, wo nach etwa 100 m
auch der Fußweg rechts hinauf beginnt.
Es ist der Peter-Sika-Weg, welcher über das alte Bergwerk (Hieronymushaus) zum Blumfeldköpfl führt und weiter hinein über Schideck nach Sportgastein.
Der Weg führt erst durch lichten Wald, gepflastert mit Blöcken von Granosyenitgneis.
Anschließend folgt man den Forstweg und passiert noch vor Erreichen der Hieronymushöhe einen
Felsvorsprung, der sich " Blutpalfen" nennt und eine Gedenktafel
an ein → Wildererdrama - erinnert. Dabei sollen sich 13 Jäger
an dieser Stelle hinter einen Felsvorsprung verschanzt haben, um die Wilderer aufzulauern, was wie die Sage berichtet in einem Blutbad endete.
Durch eine gut platzierte Verkehrstafel (?) wird hier auch auf Steinschlaggefahr hingewiesen.
Auf der Anhöhe angekommen zweigt der Peter-Sika-Weg ab hinüber zum Hieronymushaus bzw.
zu den Achslagertürmen und weiter in Richtung Blumfeldköpfl.
Der → Peter-Sika Weg - führt weiter über den Schideck-Sattel (2.150 m) zum Knappenbäudlsee und weiter
hinunter ins Nassfeld.
Will man aber nicht über das → Blumfeldköpfl - nach Sportgastein und auch nicht denselben Weg wieder zurückgehen,
so bietet sich als Variante die Tour entlang des Florentin-Weg an, benannt nach dem Dipl.Ing.Ferdinand Florentin, der von 1923 bis 1964 im Bergwerk tätig war
und auch für den Alpenverein arbeitete. Es ist ein gut präparierter Weg oberhalb der Ruinen
direkt hinauf auf die Keuchenscharte (2461 m), wo es nicht mehr ganz so weit auf den Gipfel des →
Kreuzkogel - ist.
Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo besaß am Radhausberg Erzgruben. Das heute nach ihm benannte → Hieronymushaus - welches er hier am Radhausberg erbauen ließ, diente den Arbeitern und den Bergbeamten als Wohn- und Arbeitsstätte. Es wurde von einer abgehenden Lawine im Jahr 1975 vollständig zerstört. Heute besteht das Hieronymushaus nur mehr als Ruine.
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Siehe auch → verf. Bauten - und → Gasteinbilder - Süd |
Besonders zahlreich hier der maximal bis 5 cm hohe Zwerg-Augentrost → Euphrasia minima -
mit den sehr kleinen, weißen, violett überlaufenen Blüten. Wer die Pflanze nicht kennt, geht meist achtlos vorüber.
Nur in den Zentralalpen (z.B. am Weg auf das Schareck) und am Silberpfennig kommen noch kleinere Formen vor, die selten über 2 cm hoch werden. Ob es sich nur um Zwergwuchsformen aufgrund
der großen Höhe handelt oder ob hier tatsächlich eine besondere Art vorliegt sollen Experten entscheiden.
Richtung Honigleitenkopf begegnet uns eine wunderschöne Pflanzengesellschaft mit der klingenden lateinischen Bezeichnung → Carici echinatae-Trichophoretum cespitosi -
die Gesellschaft des "Zurückgekrümmten Sichelmooses" und der Rasen-Haarsimse. Aber nicht nur diese, sondern auch die
Schnabelseggengesellschaft → Caricetum rostratae - ist hier vertreten. Ein Paradies
für Botaniker und Naturliebhaber.
Am Florentinweg begegnet uns das Schmalblättrige Weidenröschen → Epilobium angustifolium -
der Eisenhutblättrige Hahnenfuß → Ranunculus aconitifolius - und die Meisterwurz → Peucedanum ostruthium - die von den Einheimischen als Heilpflanze immer noch geschätzt wird.
Nicht so selten findet man neben dem Scheuchzer Wollgras → Eriophorum scheuchzeri - welches nur an sumpfigen Stellen gedeiht auch die Scheuchzer Glockenblume → Campanula scheuchzeri -
mit ihren leuchtend dunkelblauen Blüten. Das Moosglöckchen, welches hier noch vorkommen soll, konnte ich bisher nicht entdecken.
Prof. Dr. Wolfgang Stoll, Hanau schreibt ergänzend: "Unterhalb und auf den alten Halden,
deren Pyrit und Kupferkies schon lange in rostrotes Eisenoxid verwittert ist, fällt wie
im gesamten Gasteiner Bergbaugebiet oft eine Häufung von blauem Alpenleinkraut →
Linaria alpina - mit leuchtend
orangefarbigen Staubgefäßen auf. Seit dem 15. Jahrhundert gilt diese Pflanze als eine wichtige
Hinweispflanze für Metallvorkommen (schon bei Agricola erwähnt), weil sie im Gegensatz zu anderen
Pflanzen offenbar zu ihrer Ernährung Schwefel in Form von Sulfaten bevorzugt.
Man kann das Leinkraut auch heute noch als sicheren örtlichen Hinweis auf Schürfversuche
im gesamten Gebiet nutzen. "
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Biotope-Region : Radhausberg - Böckstein, Alpenflora
• Dokumentation : Frühe Spazier-, Wanderwege - ab 1830 • Ökologie : Vegetation-Biotope-Umwelt - Gasteinertal • Panoptikum : Naturbilder - Vorschau (Flora, Fauna u. a.) |
Die Wegbeschreibung ist ohne Gewähr.
Bitte beachten Sie am Ende jeder Seite das Erstellungs- bzw. Änderungsdatum.
Gehzeit vom Heilstollen-Parkplatz: 1,5 - 2 Stunden.
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Gasteinertal/Wanderwege: Radhausberg/Hieronymusöhe
© 2010 Anton Ernst Lafenthaler
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