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Wh - Gasteinertal/Wanderwege: Bad Hofgastein - Gasteiner Höhenweg (Martin Lodingerweg)
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Bad Hofgastein
Wanderkarte, Hofgastein

Gasteiner Höhenweg

Martin Lodinger Weg

Mühle, Gasteiner Höhenweg Von - Bad Hofgastein - beginnt der Gasteiner Höhenweg beim Friedhof und führt am Café Gamskar und dem Caé Sonnhof vorbei Richtung Bad Gastein, am Westhang des Gamskarkogels. Hier kann man auch eine der früher häufigen - Gmachl-Mühlen - sehen, die Rauchbergmühle, welche in mühevoller Kleinarbeit unter Mitwirkung der heimischen Handwerker von der Gemeinde Bad Hofgastein renoviert wurde und derzeit vom Kulturverein Ladislaus betreut wird. Vorbei beim Rauchberggut erreicht man nach etwa 1/2 - 1 Stunde Gehzeit die Gadaunerer Schlucht, welche zum Naturdenkmal erklärt wurde.

Gadaunerer Schlucht

Die Gadaunerer Schlucht ist dermaßen steil, dass nicht eine Brücke der Überquerung dient, sondern ein Tunnel praktisch unterhalb des Wasserfalles angelegt wurde. Erst in den letzten Jahren wurde ein zweiter Tunnel südlich des ersten fertiggestellt, weil Hangrutschungen den Weg zu gefährlich werden ließen.

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Gadaunerer Schlucht, Höhenweg - Ostflanke - . . .

Nach der Gadaunerer Schlucht kann man hinunter nach Gadaunern oder aber weiter Richtung - Bad Gastein - gehen. In Höhe des Eingangs zum Kötschachtal nimmt man dann den Weg rechts hinunter zur Brücke, passiert den Vogellehrpfad und kommt dann auf die Kaiser Wilhelm-Promenade. Sehr zu empfehlen ist es auch, nach Überquerung des Wildbaches hinein zum Grünen Baum zu gehen . . .

Rauchberggut, Gasteiner Höhenweg Der Gasteiner Höhenweg wurde von 1934 - 1938 errichtet und liegt relativ gleichmäßig um 1.000 m Seehöhe. Der Name Martin Lodingerweg bezeichnet den früher im Gasteiner Bergbau tätigen Martin Lodinger, welcher am Höhenweg unweit vom Café Gamskar (Ardacker, Bad Gastein) ein Haus besessen haben soll, als Protestant verfolgt wurde und mit wenigen Gleichgesinnten 1533 emigrierte. Er unterhielt eine enge freundschaftliche Beziehung zu Martin Luther und verfasste zahlreiche Trostschriften. Er war einer der ersten evangelischen Auswanderer, wie im Kapitel - Protestantenvertreibung - im Gasteinertal beschrieben.

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Gasteiner Höhenweg

Beginnt man die Wanderung von - Bad Gastein - aus Richtung Bad Hofgastein, dann kommt man nach der Kaiser Wilhelm Promenade erst zum Kötschachbach, quert die Brücke unterhalb vom Grünen Baum, passiert das Hubertus-Café mit dem Wildgehege, und gelangt nach etwa 1 Stunde ebenfalls zur Gadaunerer-Schlucht.

Stollendurchbruch in der Gadaunerer Schlucht

Mit dem Bau des Gasteiner Höhenweges musste auch die Gadaunerer Schlucht überwunden werden, was zunächst durch den Bau einer → Holzbrücke - gelang, die allerdings durch ein Unwetter 1958 zerstört wurde. Danach wurde durch einen → Stollenbau - im Jahr 1959 der Höhenweg wieder begehbar. Die einzige Beleuchtung war lange Zeit nur eine Petroleumlampe. 1996/97 wurde ein weiterer 31 Meter langer Stollen gebaut und im Jahr 2009 der Stollen 2 (Maria Stollen) auf weitere 26 Meter verlängert und eine elektrische Beleuchtung installiert. Nun im Jahr 2020/21 erfolgte eine neuerliche Stollenverlängerung, nachdem ein Unwetter wieder Teile des Weges unbegehbar gemacht hatte.

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Gasteiner Höhenweg - Stollen

Kleine Gesteinskunde

Im Gebiet der Gadaunerer Schlucht findet man schmutzig weiße und bisweilen gelbliche Sulfatausblühungen, welche an das pyritführende Gestein gebunden sind. Bei der Verwitterung von Pyrit wird Schwefelsäure frei, welches andere Gesteine zersetzt, was zur Neubildung von wasserhaltigen Sulfatmineralen führt. Meist handelt es sich um Gips, Epsomit (Bittersalz) und Eisenvitriol.
An den Felswänden der Gadaunerer Schlucht sind solche Ausblühungen zu sehen. Die schwefelgelben Krusten bestehen aus feinkristallinen Copiapit, die weißen hingegen erweisen sich teils als Gips, teils als Epsomit.
Die an graue Watte erinnernden Ausblühungen enthalten im Gegensatz dazu hauptsächlich Pentahydrit (Allenit) und Hexahydrit. Derartige Magnesiumsulfate bzw. deren Ausblühungen sind in diesem Abschnitt des Gasteiner Höhenweges ohne viel Mühe zu bestaunen.

Dr. Kurt Jaksch schreibt in seinem Büchlein: " Geologische Beobachtungen am Gasteiner Höhenweg": Was bei der Querung der Schlucht besonders auffällt, ist ein Mineralbelag (sog. Ausblühungen) auf ihren Felsen. Ursache sind pyrit(schwefelkies)-führende Gesteinslagen, die bei ihrer Verwitterung Schwefelsäure freisetzen und zur Neubildung wasserhaltiger Sulfatminerale beitragen. U. a. entstehen grauweißes Bittersalz (MgS04.7H20), Gips (CaS04.2H20) und schwefelgelber Copiapit, ein wasserhaltiges Eisen-Magnesiumsulfat, benannt nach Copiapó am Südrand der chilenischen Wüste.

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Ausblühungen - Gadaunerer Schlucht

Epsomit - Bittersalz (Mg SO4 . 7 H2O) - hat eine rhombische Kristallstruktur und kommt gewöhnlich in traubenförmigen, krustigen Massen mit faseriger Struktur vor (natürliche Kristalle sind selten und dann nadelig). Der Bruch ist muschelig, farblos bis weiß, durchscheinend oder durchsichtig. Der Strich ist weiß, der Glanz glasig. Das Mineral ist leicht in Wasser löslich und hat einen bitteren Geschmack. Gewöhnlich kommt Epsomit in krustenförmigen Aggregaten in Bergwerken vor, wo reichlich Magnesium vorhanden ist oder aber in der Oxidationszone von Pyritlagerstätten.

Gips - (Ca SO4 . 2 H2O) - hat ein monoklines Kristallsystem mit tafeligen Kristallen und oft gekrümmten Kristallflächen. Zwillingsbildung ist sehr häufig. Auffällig die niedrige Härte (kann mit dem Fingernagel geritzt werden), der weiße Strich und der Glasglanz. Gips ist ein Mineral der Evaporite und kommt zusammen mit Steinsalz und Anhydrit vor.

Copiapit - (Fe Fe4(SO4)6 (OH)2 . 20H2O) - Triklines Kristallsystem. Es können auch Zn, Cu, Al, Mg u. a. Elemente im Kristallsytem vorkommen mit entsprechender Bezeichnung wie Ferricopiapit, Zinkcopiapit, Kupfercopiapit etc.
Pentahydrit und Hexahydrit sind Magnesiumsulfate . . .

Das Gestein zwischen Bad Hofgastein und der Gadaunerer Schlucht besteht übrigens aus Schwarzphyllit. Er bildet die Basis des Gamskarkogels. Gegen Bad Gastein zu kann man oberhalb des Weges des Öfteren große Granitgneisblöcke antreffen, die als Findlinge aus der Eiszeit hier liegen geblieben sind, wie auf der Seite - Erratica - dargestellt.

Weiterführende und verwandte Themen :
• Biotope-Region : Gadaunerer Graben - Bergflora
• Dokumentation : Frühe Spazier-, Wanderwege - ab 1830
• Ökologie : Vegetation-Biotope-Umwelt - Gasteinertal
• Panoptikum : Naturbilder - Vorschau (Flora, Fauna u. a.)

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Die Wegbeschreibung ist ohne Gewähr.
Bitte beachten Sie am Ende jeder Seite das Erstellungs- bzw. Änderungsdatum.
Gehzeit von Bad Hofgastein bis zum Hoteldorf Grüner Baum: ca. 1,5 - 2 Stunden
und weiter bis Bad Gastein/Ortszentrum noch ca. 1/2 Stunde.

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Gasteinertal/Wanderwege: Gasteiner Höhenweg
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