Wanderziele Bad Hofgastein |
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Die Schmalzscharte war einst eine gute Möglichkeit, bequem das Großarltal zu erreichen, was vor noch nicht allzu langer Zeit auch genutzt wurde. Damals waren es allerdings die "Schmalzgeher", die gar nicht so gerne gesehen wurden, weil sie nicht das Schmalz (Butter) anlieferten, sondern im Gegenteil - solches den Almbesitzern abverlangten. Gab man ihnen nichts, so wurde die Alm mit einem Fluch belegt und davor hatte man große Angst. Ein solcher Weg bestand auch von der Rastötzenalm hinüber auf die Laderdinger Almen. Hier wurde er den Umständen entsprechend richtigerweise "Schmalzbettlersteig" genannt.
Die Schmalzscharte ist heute leicht und ohne wesentliche Anstrengung begehbar und wie gesagt eine gute Möglichkeit, nach Großarl zu gelangen. Man nimmt den Weg hinauf zur - Rastötzenalm - biegt dann nach links hinüber zum Graben, überquert den Bach und nimmt den breiten Weg hinauf bis zum Brunnen. Hier etwa 20 m den Hang hinauf und dann hinein ins Geißkar. Der Weg auf die Schmalzscharte ist nicht zu verfehlen.
. . . - Rastötzenalm - Bildgalerie - Schmalzscharte - . . . |
Es empfiehlt sich weiter der Aufstieg hinüber zum Tennkogel, den man entweder am Osthang unterquert oder aber hinauf auf den Gipfel wandert. Danach geht's weiter hinüber zum - Frauenkogel - deren Gipfelkreuz von den Großarlern errichtet wurde. Danach kann man bequem den Grat entlang zur - Gamskarkogelhütte - wandern, ein allemal empfohlenes Wanderziel.
Von der Schmalzscharte hinüber auf den - Geißkarkopf - zu gehen
sei an dieser Stelle nicht empfohlen, denn der Grat ist
nur erfahrenen Bergwanderern zuzumuten und auch das nur in Begleitung von Ortskundigen.
Man sollte sich nicht scheuen, den Weg wieder zurückzugehen und in die Rastötzenalm (Ledererhütte) oder in die
knapp unterhalb gelegene Grußberghütte einzukehren.
Im Herbst ist diese Gegend von mystischem Charakter und allzu leicht verspürt man den Drang,
abseits des Weges ein Abenteuer zu suchen.
Aber Vorsicht! - Das Erdreich auf den steilen Hängen ist nur dünn und liegt lose dem
Schiefergestein auf.
Im Winter sind es hier die Lawinen, die sich kaum vorhersehbar lösen und abgehen.
Rastötzenalmhütte . Grußberghütte . Ledererhütte |
Besonders gut lässt sich bei dieser Tour der Unterschied "Heidelbeere - Nebelbeere" studieren.
Der Saft der Heidelbeere - Vaccinium myrtillus - ist rotschwarz, der der
Nebelbeere - Vaccinium gaultherioides - hingegen farblos.
Beide Beeren haben eine schwarze Haut und sind von außen praktisch
durch nichts zu unterscheiden. Mehrere Nebelbeeren - auch Rauschbeeren genannt - verzerrt,
sollen einen
kräftigen "Rausch-Zustand" hervorrufen können, sagt man - vielleicht aber wird einem
auch nur furchtbar übel . . .
Zahlreich hier auch die Preiselbeere und als
Besonderheit die Alpenazalee - Loiseleuria procumbens -
auch Felsenröschen genannt. Sie
gehören zur Familie der -
Ericaceae - den Glockenheidegewächsen.
Für Botaniker
finden sich hier Pflanzengesellschaften der besonderen Art und zwar z.B. die Alpenazaleen-Windheiden -
Loiseleurio-Cetrarietum - und die arktisch-alpine
Zwergstrauchgesellschaft. Leider bereits im Verschwinden die - Davall-Seggen-Sümpfe mit -
Caricetum davallianae - als Pflanzengesellschaft (Kennart
Carex davallianae) am Weg auf die Schmalzscharte noch anzutreffen.
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• Biotope-Region : Rastötzenalm - Bad Hofgastein, Bergflora
• Dokumentation : Frühe Spazier-, Wanderwege - ab 1830 • Ökologie : Vegetation-Biotope-Umwelt - Gasteinertal • Panoptikum : Naturbilder - Vorschau (Flora, Fauna u. a.) |
Die Wegbeschreibung ist ohne Gewähr.
Bitte beachten Sie am Ende jeder Seite das Erstellungs- bzw. Änderungsdatum.
Gehzeit von Bad Hofgastein bis zur Rastötzenhütte: ca. 1,5 - 2 Stunden
und weiter auf die Schmalzscharte noch ca. 1 Stunde.
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Gasteinertal/Wanderwege: Schmalzscharte
© 2004 by Anton Ernst Lafenthaler
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