Am Ende der Eiszeit versickerten große Mengen Schmelzwässer entlang unvererzter Spalten.
Sie durchwässerten die 3.000 Meter mächtige Gneisschicht langsam bis zum dichten Schieferboden;
erwärmten sich und bildeten dort riesige Thermalwasservorkommen. Als heiße Wässer stiegen sie wieder
auf und reicherten sich mit Spurenelementen des Gneises (Radium, Fluor, Chrom) an.
Das im heißen Wasser gelöste Radium zerfällt weiter zu Radon.
Auf Höhe des ältesten Talbodens trat das Thermalwasser aus, die darüber liegenden Schichten wurden nicht gelöst.
Dies ermöglichte den historischen Gold- und Silberbergbau bei den 1.000 Meter über dem Tal gelegenen Ausbissen des
Erzganges bis in Stollentiefen von 400 Metern. |
 |
Erst in den 1940er-Jahren versuchte man mit dem 2 km langen Paselstollen, den Radhausberg samt
seinem vermeintlich in die ewige Tiefe reichenden Erz nur 200 Meter über dem heutigen Talboden zu unterfahren.
Statt des erhofften Goldes fand man heißen, radonhaltigen Wasserdampf, der über die leere Gangspalte vom mittlerweile ca. 200 Meter
tieferen Quellhorizont aufstieg und das Gestein auf über 40 °C erwärmte.
Rasch erkannte man den wahren Wert des Berges und 1952 wurde in dem Stollen an der alten Gangspalte ein einzigartiger
Radonkurbetrieb eingerichtet. |