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Schautafel, Gasteiner Nassfeld © Bildnachweis: Anton Ernst Lafenthaler - Sportgastein, Gasteinertal 2020

Entstehung

Eiszeitliche Gletscher haben im Gesteinsuntergrund flache Mulden ausgeschürft. In ihnen hat sich fein zerriebener Ton gebildet.
Nach dem Rückgang der Gletscher (vor ca. 12.000 Jahren) blieb deren Schmelzwasser zurück und bildete Tümpel oder Seen. Pflanzen wanderten vom Rand her in diese Gewässer ein, starben ab und versanken im Wasser. Anders als beim sprudelnden Gebirgsbach ist hier am Grund kein Sauerstoff mehr vorhanden - die Pflanzenreste verwesen nicht, sondern verwandeln sich in Torf. So verlandeten viele Tümpel und Seen im Laufe der Jahrtausende zu Moore.
In den Ostalpen sind noch in ca. 2.000 m Seehöhe Moore anzutreffen. Daneben gibt es zahlreiche Sümpfe, feuchte bis nasse Stellen, wo noch kein Torf gebildet worden ist.
Die Entwicklung von alpinen Mooren ist wegen der kurzen Vegetationszeit und der relativ niedrigen Temperatur äußerst langsam. Die Torfschicht wächst im Gebirge in Jahrhunderten nur um einige Zentimeter. Wird ein alpines Moor zerstört (z. B. durch Trockenlegung im Zuge der Almwirtschaft), ist es unwiederbringlich verloren.

Pflanzen

Ein besonderes Merkmal dieser Moore und Feuchtgebiete sind die zahlreichen Seggen. Es sind sogenannte Ried- oder Sauergräser. Der Name Sauergräser ist darauf zurückzuführen, dass das Vieh diese Gräser nicht gern frisst - sie schmecken nicht gut, nicht "süß", meist sind sie sehr hart, die Blattränder sind oft messerscharf.
Torfmoos (Sphagnum) ist leicht erkennbar an den dichten, weichen Decken mit von oben sternförmig aussehenden Pflanzen. Sie besitzen die ganz besondere Eigenschaft, Wasser wie ein Schwamm aufsaugen zu können.
Oft trifft man auf Orchideen wie z. B. Knabenkräuter, auf Wollgras (Eriophorum) oder den Kronenlattich (Calycocorsus stipitatus). Auch das Gemeine Fettkraut (Pinguicula vulgaris) wächst hier - eine fleischfressende Pflanze, deren Blattrosetten mit klebrigen Drüsenhaaren besetzt sind, die kleine Insekten festhalten.