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OS - Vegetationsökologie/Pflanzengesellschaften: Klassengruppen nach Ellenberg
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Vegetationsökologie . Gasteinertal

Pflanzengesellschaften, Pflanzensoziologie

Pflanzengesellschaften, Gasteinertal In der Natur wachsen Pflanzen nicht einzeln, isoliert voneinander, sondern in Pflanzengemeinschaften. Einzelwuchs tritt nur bei Pionierpflanzen auf, die pflanzenleere Standorte besiedeln. Aber die einzelnen Individuen stehen nicht nur untereinander, sondern auch in Beziehung mit dem Boden, dem Klima, den Mikroben und anderen Lebewesen (=Ökosysteme).

Man findet in örtlich begrenzten Pflanzengemeinschaften immer wieder ein Zusammenleben ein und derselben Arten. Der Grad der Bindung einzelner Arten an bestimmte Gesellschaften wird als - Treue - bezeichnet. Arten mit sehr hoher Treue werden dann Kennarten bzw. Charakterarten genannt. Eine Charakterart kommt somit fast ausschließlich nur in einer bestimmten Vegetationseinheit vor und charakterisiert so eine Klasse, Ordnung, Verband oder eine Assoziation. Andere, durchaus typische, also treue, aber nicht streng an diese Assoziation gebundene Arten nennt man Begleitarten bzw. konstante Begleiter oder auch stete bzw. hochstete Arten. Sie sind in einer bestimmten Vegetationseinheit also häufig, aber nicht ausschließlich vertreten. Der Rest sind zufällige Arten.

Struktur und Klassifizierung der Pflanzengesellschaften

A-, V-, O-, K- Charakterarten - treten nur in bestimmten Vegetationseinheiten auf. Sie werden mit den entsprechenden Buchstaben belegt je nachdem, ob sie eine Assoziation, einen Verband, eine Ordnung oder eine Klasse charakterisieren sollen. Charakterarten kommen in anderen Vegetationseinheiten nicht oder fast nicht vor.
H - Hochstete Arten - Konstante (stete, hochstete) Arten sind in einer bestimmten Vegetationseinheit sehr häufig (hochstete Arten = konstante Begleiter) und auch in anderen Vegetationseinheiten anzutreffen.
T - Trennarten bzw. Differenzialarten (Unterscheidungsarten) sind solche, die ähnliche aber verschiedene Vegetationseinheiten voneinander trennen, durchaus aber auch in anderen Vegetationseinheiten auftreten können.

Die Klassifizierung von Pflanzengesellschaften mit dem Ziel der Definition von Gesellschaftstypen (früher: Pflanzensoziologie) bedient sich einer Reihe von Kennwerten. Jede Vegetationsaufnahme wird mit Standortdaten wie topografische Lage, Höhe über Meer, Exposition (Himmelsrichtung), Hangneigung, Bodenverhältnisse, Gesteinsunterlage, Landnutzung u.a. versehen.

Die Zusammenfassung der Klassen zu Klassengruppen werden in der Literatur sehr uneinheitlich gehandhabt. Ich entnehme hier die Klassengruppeneinteilung mit den jeweiligen Klassen dem Pflanzenbestimmungsbuch "Exkursionsflora von Deutschland - Kritischer Band" von Rothmaler (2002). Eine Übersicht der Klassen und Verbände gibt der - Index - der auch im Gasteinertal vorkommenden Pflanzengesellschaften . . .

Klassengruppen nach Ellenberg 1996

. . . mit den zugehörigen Klassen . . .

Süßwasser-, Quellfluren- und Röhrichtvegetation → A
Lemnetea ◊ Potamogetonetea pectinati ◊ Utricularietea intermedio-minoris ◊ Littorelletea uniflorae ◊ Montio-Cardaminetea ◊ Phragmitetea australis (Phragmiti-Magnocaricetea).
 
Ufer-, Sumpf- und Moorgesellschaften → B
Isoëto-Nanojuncetea ◊ Scheuchzerio-Caricetea ◊ Oxycocco-Sphagnetea
 
Salzwasser, Küstenspülsaum- und Salzbodengesellschaften → C
- n i c h t  im Gasteinertal !
 
Fels-, Gesteinschutt-(Pionier-)Vegetation → D
Asplenietea trichomanis ◊ Parietarietea judaicae ◊ Violetea calaminariae ◊ Thlaspietea rotundifolii
 
Dünen- und Xerothermrasenvegetation → E
Honckenyo-Elymetea aranariae ◊ Ammophiletea arenariae ◊  Koelerio-Corynephoretea canescentis ◊  Sedo-Scleranthetea ◊ Festuco-Brometea
 
Grünlandvegetation und Zwergstrauchheiden → F
Molinio-Arrhenatheretea ◊ Nardo-Callunetea
 
Alpine Rasen-Gesellschaften → G
Elyno-Seslerietea (Seslerietea albicans)  ◊  Salicetea herbaceae ◊ Juncetea trifidi (Caricetea curvulae)
 
Segetal- und Ruderalgesellschaften → H
Secalietea ◊ Chenopodietea. Bidentetea tripartitae ◊ Artemisietea vulgaris ◊ Plantaginetea majoris
 
Trockenwaldsäume, Schlagfluren, hochmontan-subalpine Hochstaudenfluren → I
Trifolio-Geranietea ◊ Epilobietea angustifolii ◊ Mulgedio-Aconitetea (Betulo-Adenostyletea)
 
Nadelwälder, Moorwälder, (sub)alpine Zwergstrauchheiden → J
Erico-Pinetea  ◊ Vaccinio-Piceetea ◊ Pulsatillo-Pinetea
 
Laubwaldgesellschaften und Büsche → K
Salicetea purpureae ◊ Alnetea glutinosae ◊ Quercetea robori-petraeae ◊ Querco-Fagetea ◊ Fagetalia sylvaticae
- Quelle: "Exkursionsflora von Deutschland" von Werner Rothmaler, 2002

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Pflanzengesellschaften im Gasteinertal

. . . entsprechend den Klassenguppen nach Ellenberg . . .

Gruppe A Gruppe B Gruppe D
A - Süßwasser-, Quellfluren- und Röhrichtvegetation B - Ufer-, Sumpf- und Moorgesellschaften D - Fels-, Gesteinschutt-(Pionier-) Vegetation
Gruppe F Gruppe G Segetal- und Ruderalgesellschaften (2)
F - Grünlandvegetation und Zwergstrauchheiden G - Alpine Rasen-Gesellschaften H - Segetal- und Ruderalgesellschaften
Hochstaudenfluren Nadelwälder (2) Laubwaldgesellschaften (2)
I - Trockenwaldsäume, Schlagfluren, hochmontan-subalpine Hochstaudenfluren J - Nadelwälder, Moorwälder, (sub)alpine Zwergstrauchheiden K - Laubwaldgesellschaften und Büsche
Weiterführende und verwandte Themen :
• Ökosysteme : Biotoptypen - Gasteinertal
• Ökosysteme : Pflanzengesellschaften - Übersicht

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Quellen: Die Informationen wurden auszugsweise dem Buch:
"Biotoptypen" von Richard Pott, Verlag Eugen Ulmer GmbH &'38; Co, 1996 und dem Buch
"Exkursionsflora von Deutschland" von Werner Rothmaler, Spektrum Akadem. Verlag Heidelberg-Berlin 2002 entnommen.

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