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Ökologie Gasteinertal |
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Das Süßwasser bedeckt im Vergleich zu den marinen und terrestrischen
Standorten einen relativ kleinen Teil der Erdoberfläche, aber seine Bedeutung
für den Menschen ist viel größer als die Fläche vermuten lässt.
Gewässer dienen der Wasserversorgung der am Land lebenden Lebewesen.
Man unterscheidet prinzipiell stehende Gewässer (Stillgewässer: See, Teich,
Flach- und Hochmoor) und Fließgewässer (Quelle, Bach, Fluss).
Weiter gehören die Auenwälder bzw. Fluss- und Bauchauen in diese Kategorie.
Begrenzende Faktoren aller Süßwasserstandorte sind die Temperatur, die Sichttiefe, die Strömung, die Atemgas- und Salzkonzentration u.a.m. Obwohl die Temperatur im Wasser nur wenig schwankt, ist sie dennoch ein limitierender Faktor. Geringe Temperaturschwankungen können großen Einfluss auf die Organismen im Wasser haben. Die Sichttiefe (Eindringen von Licht in Wasser) ist durch suspendierte Partikel eingeschränkt, was die Photosynthese verringert. So sind Trübungen, besonders wenn sie durch tonige und sandige Partikel hervorgerufen werden, oft für das Leben ein limitierender Faktor. Strömungen bestimmen entscheidend die Verteilung lebenswichtiger Gase (O2, CO2) und Nährsalze. Die Konzentration von Sauerstoff und Kohlendioxid, sowie lebenswichtiger Salze im Wasser, insbesondere Nitrate, Phosphate und auch Kalzium wirken limitierend, wobei das Süßwasser einen Salzgehalt von 0,5 Promille nicht überschreitet.
Den - Limnischen Lebensräumen (Haeupler/Gavre) - werden nach dem - Biotoptypenkatalog Salzburg (Nowotny/Hinterstoisser) - die Kategorie "Ans Wasser gebundenen Lebensräume" - zugeordnet. - Dazu gehören die 1.1 - Stehenden und langsam fließenden Gewässer - (ausgenommen Auenstillgewässer - 131 und dystrophe Gewässer - 1411), die 1.2 - Fließgewässer - und die 1.3 - Auenwälder - und Flussgesellschaften. - Die 1.4 - Moore und Moorwälder - und die 1.5 - Röhrichte und Großseggensümpfe - werden bei Haeupler & Gavre den semiterrestrische Lebensräumen zugeordnet.
Oligo-, dys-, meso- eu- und hypertroph
Fast alle natürlichen bzw. naturnahen Gewässer unterliegen heute mehr oder weniger der Eutrophierung. Eutrophierungsparameter sind dabei für Pflanzen verfügbare Stickstoffverbindungen und Phosphate.
Ihre Zunahme geht mit der Phytomassenproduktion der Gewässer einher. Je nach Nährstoffgehalt werden unterschiedliche Seentypen unterschieden, die in ihrer Vegetation erheblich voneinander abweichen. Folgende Haupttypen stehender Binnengewässer können unterschieden werden:
Oligotrophe Gewässertyp: pH-Wert im sauren Bereich, wenig Chlorid-, Stickstoff- und Phosphorverbindungen. Sie gehören zu den pleistozänen Quarzsandgebieten. Der Untergrund zeigt nur eine geringe Schlammauflage. Kennzeichnend sind dabei Littorelletea-Gesellschaften; in kalkoligotrophen Gewässern hingegen sind es die Charetea fragilis-Gesellschaften.
Dystropher Gewässertyp: Dieser Typ tritt in ehemaligen und rezenten Hochmoorgebieten über Torfsubstraten auf. Sie sind nährstoffarm und ihre Gesamthärte liegt unter denen der oligotrophen Quarzsandgewässer. Derartige Moorgewässer sind außerdem mit Huminsäure aus dem Torfschlamm des Untergrundes oder der Umgebung angereichert. Insgesamt ist der dystrophe Gewässertyp nur eine sauerhumusreiche Ausprägung des oligotrophen Typs.
Mesotrophe Gewässer: Sie gehen mit zunehmender Trophierung aus den erstgenannten hervor und finden sich in leicht nährstoffreichen Silikatgebieten. Chloride, Stickstoff und Phosphate sind leicht erhöht, der pH-Wert neutral. Auf dem Gewässerboden findet sich meist eine Muddeschicht (Gyttja).
Eutropher Gewässertyp: Die Stickstoffwerte liegen hier um 4 mg/l und die Phosphatwerte zeigen meist Werte über 0,5 mg/l. Die Mudde unter Wasser kann bereits stellenweise einer Faulschlammschicht gewichen sein.
Hypertrophe (polytrophe) Gewässer: Hoher Nährstoffgehalt. Der pH-Wert liegt im alkalischen Bereich. Hoher Salzgehalt infolge Mineralstoffdünger. Der Gewässerboden zeigt stets eine Faulschlammschicht (Sapropelschicht).
Als oligotrophe, kalkarme und kalkreiche Gewässer gelten Heidegewässer,
Dünengewässer, Niedermoorgewässer, Karstseen, Stauseen u.a. Es sind nährstoffarme Gewässer
mit teilweise großen Schichttiefen und ganzjährig sauerstoffreichem Tiefenwasser.
Spezielle Verlandungssukzessionen sind charakteristisch (Littorelletea - silikatoligotroph,
Gesellschaften der Charetea fragilis (kalkoligotroph) und typischen Röhrichtelemente).
Dystrophe Stillgewässer
sind Moorkolke, Schlenken, Moortümpel und andere Moorgewässer. Es sind huminstoffreiche,
meist nährstoff- und kalkarme, saure Gewässer mit brauner Wasserfärbung. Geringe Schichttiefen,
Sauerstoffarmut des Tiefenwassers und starke Temperaturschwankungen bedingen eine hochspezialisierte
Vegetation und Pflanzengesellschaften der Potamogetonetea pectinati, der Utricularietea intermedio-minoris, der Littorelletea,
der Scheuchzerio-Caricetea fuscae und der Phragmitetea australis.
Bei den mesotrophen/eutrophen Stillgewässern
sind auch anthropogene Stillgewässer mit mittlerer bis guter Nährstoffversorgung subsumiert.
Typisch sind Pflanzengesellschaften wieLemnetea minoris, Potamogetonion, Nymphaeion albae, Hydrocharition morsus-ranae,
Utricularietea intermedio-minoris sowie Scheuchzerio-Caricetea nigrae. Im eutrophen Bereich sind es weitgehend nur noch Lemnetea und Potamogetonetea.
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Biotope - Biotopkartierung - Land Salzburg
• Ökosysteme - Standort-/ Umweltfaktoren - • Ökosysteme - Vegetationsökologie - Pflanzenges. • Wanderwege - Gebirgswanderziele - Tabelle |
Anmerkung/Quelle: Die Informationen wurden den Unterlagen bzw. dem Buch
"Biotopkartierung Salzburg" - Kartierungsanleitung von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al., Amt der Sbg. Landesregierung, 1994 und
dem Buch "Biotoptypen" von Richard Pott, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co, 1996 entnommen. Angaben ohne Gewähr.
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Ökosysteme/Biotope: Limnische Lebensräume
Still- und Fließgewässer im Gasteinertal
© 2005 Anton Ernst Lafenthaler
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