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OBT10 - Ökosysteme/Biotoptyp: Urban-Industrielle u.a. wirtschaftsbezogene Formationen
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Gasteinertal
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Biotoptypen . Gasteinertal

Urban-Industrielle u.a. wirtschaftsbezogene Formationen

Die Biotoptypen der Urban-Industriellen u.a. wirtschaftsbezogenen Formationen haben natürlich Beziehungen zu allen Kulturbiotopen der Gruppe wie Ackerkrautfluren, Gärten, Alleen, öffentliche Grünanlagen und Industrieanlagen. Aber es bestehen auch Kontakte zu dem Biotoptyp - Krautfluren, Säume, Staudenhalden, außerhalb der Auen - da gerade sie vom Menschen veränderte Kulturflächen besiedeln.
Gerade diese vom Menschen veränderten Lebensräume werden von Arten besiedeln, die als Pionierpflanzen gelten aber auch von Pflanzen, die besondere Standorte aufgrund mangelnder Konkurrenz besiedeln können, verbunden mit für die jeweilige Pflanze besonders günstige klimatische und edaphische Bedingungen. Hier soll eine Auswahl von Biotoptypen bzw. Kulturlandtypen vorgestellt werden, wie wir sie auch im Gasteinertal antreffen.

Biotoptypenkatalog Salzburg

Syntaxonomie nach POTT 1995

Bei dem Komplex Kulturlandtypen handelt es sich um intensiv genutzte bzw. sehr stark anthropogen beeinflusste Flächen. Dazu zählen das intensiv genutzte 6.1.1 - Wirtschaftsgrünland - die 6.1.2 - Ackerflächen - die 6.1.3 - Gartenflächen - ebenso wie die 6.1.4 - Ruderalfluren - vom Menschen geschaffene bzw. stark gestörte Standorte wie Schuttplätze, Erdhaufen, Mülldeponien, Gebäuderuinen und Lagerplätze aller Art. Die 6.2 - Wirtschaftswälder - mit den Monokulturen oder Schlagfluren, die 6.3 - Betriebliche Abbauflächen - wie Steinbruch, Schottergruben, die noch in Betrieb sind und die 6.4 - Kulturlandtypen des Siedlungsraumes - sind weitere Kulturlandtypen. Die 6.5. - Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen - sind befestigte oder begrünte Grundflächen, die der Freizeitgestaltung dienen.

Biotoptypen nach Haeupler & Gavre 1983

Syntaxonomie nach POTT 1995 - Pflanzengesellschaften
Siedlungsflächen, Industriegebiete - T 10.1
Siedlungsflächen sind in Gastein viele anzutreffen, aber es sind wohl nur kleinflächige und wenig beständige Biotope. Auch die gewerbliche Bebauung schafft Biotope. Urban-Industrielle Formationen kennen wir im Gasteinertal nicht.
Bauwerke - T 10.2
An Bauwerken mangelt es im Gasteinertal nicht. Viele sind in Nutzung, nur wenig brachgefallen. Kapellen, Kirchen und Burgen bieten eine Vielzahl an Besiedelungsmöglichkeiten von Pionierpflanzen oder solchen, die den besonderen Standort gut ausnutzen können.
Verkehrswege - T 10.3
Hierzu zählen insbesondere auch die Eisenbahngleise und Bahnhöfe, die als Sonderstandort interessante Artenkombinationen bieten. Fahrstraßen, -wege bzw. Gehwege und Parkplätze zeigen vielfach Kontakte zu T2.5.4, T7.5.3 und T9.6.4 und werden dann auch dort vorgestellt.

Die im Gasteinertal vorkommenden Biotope der
Urban-Industrielle u.a. wirtschaftsbezogene Formationen
Komplex : Kulturlandtypen
Pfeil

Bauwerke

Biotoptyp T 10.2 / Land-Sbg 3113
Im Gasteinertal gibt es zahlreiche Bauwerke, teils in Nutzung, teils zunehmend dem Verfall preisgegeben. Als Mauerfugenflur wird der Biotoptyp auch zu den Felsspalten- und Mauerfugengesellschaften gerechnet (Biotopkartierung Salzburg). Einige wenige Biotoptypen sind in dieser Kategorie im Gasteinertal zu finden.
Biotoptyp: T10.2 Bauwerke (Haeupler & Garve 1983) - Mauerfugengesellschaft 3113 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Cymalarietum murarium, Biotop
Code 3113 . T10
Mauerfugengesellschaft - Mauerfugenflur, Bauwerke in Nutzung
Kennzeichen: Die Zymbelkrautflur - Cymbalarietum muralis - ist an feucht-schattige und stickstoffbeeinflusste Mauerlagen angesiedelt. Entsprechende Begleitarten sind nährstoffgebunden.
Vorkommen in Gastein: Diese besonders sonnenexponierte Mauer beim Gasthaus Pirnbacher, Bad Hofgastein ermöglicht es dem Zimbelkraut - Cymbalaria muralis - als mediterane Art auch im Gasteinertal zu überleben. Das Mauerwerk besteht überwiegend aus Grünschiefern - Prasinit. Mörtel findet sich keiner. Das Biotop wird auch von Poa nemoralis und Cystopteris fragilis bewohnt.
Pflanzengesellschaften: Cymbalarietum murarium der Klasse - Asplenieta trichomanis - ...
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 3113
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Ingelsbergweg, Bad Hofgastein am 3.6.2006

Verkehrswege

Biotoptyp T 10.3 / Land-Sbg 6412
Zu den Verkehrsflächen zählen sämtliche über Land führende Straßenanlagen sowie Bahn-, Flugverkehrs- und Hafenanlagen. Miterfasst sind alle dem jeweiligen Verkehr dienenden befestigten begrünten Flächen wie z.B. Böschungen, Dämme, Parkplätze usw. mit Ausnahme von Gebäuden.
Biotoptyp: Verkehrswege T10.3 (Haeupler & Garve 1983) - Ruderal- und Semiruderalfluren 2.2 (Flora alpina 2004) - Kulturlandtypen des Siedlungsraumes 6.4 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Cymalarietum murarium, Biotop
Code 6412
Bahnanlage - Verkehrsfläche
Eisenbahngelände - T10.3.2.1
Kennzeichen: Häufig findet man Trittgesellschaften, welche mehr oder weniger starker Belastung durch Tritt oder Befahren ausgesetzt sind. Typische Arten wären der Vogelknöterich - Polygonum aviculare, die Strahlenlose Kamille - Matricaria discoidea oder der Breitwegerich - Plantago major.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 6412
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Haltestelle, Bad Hofgastein 2006
Weiterführende und verwandte Themen :
• Biotope - Biotopkartierung - Land Salzburg
• Ökosysteme - Standort-/ Umweltfaktoren -
• Ökosysteme - Vegetationsökologie - Pflanzenges.
• Wanderwege - Gebirgswanderziele - Tabelle

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Anmerkung/Quelle: Die Informationen wurden den Unterlagen bzw. dem Buch
"Biotopkartierung Salzburg" - Kartierungsanleitung von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al., Amt der Sbg. Landesregierung, 1994 und
dem Buch "Biotoptypen" von Richard Pott, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co, 1996 entnommen. Angaben ohne Gewähr.

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Urban-Industrielle u.a. wirtschaftsbezogene Formationen (T10)
© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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