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Ökologie Gasteinertal |
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Die Steinschutt- und Geröllgesellschaften der Klasse - Thlaspietea rotundifolii - leben
überwiegend an natürlichen Standorten in den alpiden Gebirgen. Ihr Biotop sind die hier beschriebenen
gehölzfreien Fels- und Geröllfluren, entsprechend dem Biotoptyp - T5
(nach Haeupler & Garve 1983).
Die zugehörige Klassengruppe sind die -
Pionier- und Rasengesellschaften - auf Fels, Felsschutt und Sandböden.
Gleichzeitig werden hier auch die alpinen Polstergesellschaften angeführt, da sie teilweise
die gleichen Standorte besiedeln. Der - Biotoptypenkatalog Salzburg -
kennt hier eine eigene Biotopgruppe, die der - Alpinen Polstergesellschaften - . . .
Die Biotopkartierung von G. Nowotny & H. Hinterstoisser für das Land Salzburg unterteilt die Gruppe der Steinschutt- und Geröllgesellschaften in 4 Biotoptypen ein und zwar in die - Subalpin-alpine Silikatschuttgesellschaft - die Schieferschuttgesellschaft - die Kalkschuttgesellschaft - und die - Montane, d.h. an tiefere Lagen gebundene Schuttgesellschaft. Die Höhlen und Stollen werden gesondert dem Biotopkomplex "Morphologische und geologische Formbildungen" zugeordnet. Zusätzlich werden die "Alpinen Polstergesellschaften" abgetrennt.
Aufgrund ihres instabilen und von Ort zu Ort verschieden beschaffenen Wurzelraumes
erscheinen die Schuttbesiedler in stark wechselnden Kombinationen und mit wechselnden
Deckungsgraden. Es sind die extremsten Phanerogamen-Gesellschaften der hohen Alpengipfel
mit Verbreitung auf Silikatgestein, Kalkschieferschutt (Glimmerschiefer) und auf Kalkgestein.
Auf bewegten und konsolidiertem Blockschutt gibt es ebenfalls spezialisierte Pionierbestände.
Je nachdem, wie die Schuttpflanzen sich mit spezifischen Wuchsformen an das Substrat
anpassen, werden sie als Schuttwanderer (bilden lange, sich sekundär bewurzelnde
Kriechtriebe im Schutt), Schuttstauer (bilden durch büschel- oder horstartige Austriebe
ruhende Widerlager), Schuttstrecker oder Schuttdecker bezeichnet.
Biotoptyp T 5. 1 (Haeupler & Gavre 1983) - 3 (Flora alpina 2004) - Code: 31 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Felsspaltenbewohner sind hohen Strahlungen, dem Frost und Wind ungeschützt ausgesetzt.
Als Anpassungsstrategien gelten die Ausbildung von Flach- und Kugelpolster oder Sukkulenz
oder die Ausbildung von Rosetten und Spalieren (z.B. Sempervivum). Beispiele dazu wären
Saxifraga paniculata in sonnigen Felsspalten oder
Primula auricula auf alpinen Steinrasen und Felsspalten.
Alpine Felsspaltenbewohner reichen kaum in die montane Stufe hinunter, weil sie dort
aufgrund der wärmeren Lage der Trockenheit anheimfallen. Wenige Felspflanzen in wärmeren
Regionen kommen in schattigen, sonnenabseitigen Lagen vor.
Biotoptyp T 5. 2 (Haeupler & Gavre 1983) - 3 (Flora alpina 2004) - Code: 31 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Schwermetalltolerante Sippen wachsen auf schwermetallhaltigen Gestein oder aber auf
Abraumhalden des Bergbaus.
Oft sind es nur schwer abgrenzbare Arten, die ihren Stammformen morphologisch sehr
nahe stehen, ökophysiologisch aber als U-Arten oder Kleintaxa zu werten sind.
Als Ökotypen von Glazialrelikten dürfen Minuartia verna, Thlaspi alpestre,
Armeria maritima und Viola calaminaria mit ihren schwermetalltoleranten Abkömmlingen gelten.
Im Gasteinertal sind derartige Sippen wenig dokumentiert.
Die Felsfluren beinhalten noch neben den Felsspalten und steilen Felswänden
die Höhlen, Stollen und Schächte.
Die im Gasteinertal vorkommenden Biotope der
Fels- und Geröllfluren
Biotop-Typ T5 bzw. Biotoptyp-Sbg 3.1 ... 3.2 und 3.7
Biotoptyp T 5.1 / Land-Sbg 3.2 | |
Der Biotoptyp Steinschutt- und Geröllfluren ist
mit der Pflanzengesellschaft - Thlaspietea rotundifolii - assoziiert.
Hauptcharakteristikum ist die Bewegung des Untergrundes, des Tal abgleitenden und -rollenden Grobschutts.
Unterschieden werden dabei die Biotope auf Silikatgestein,
auf Kalkgestein, auf Schiefergestein aber auch solche auf Schwermetallrasen und Erdrutsche.
Insgesamt gehören sie zu den Extrembiotopen.
Biotoptyp: Steinschutt- und Geröllfluren T 5.1 (Haeupler & Gavre 1983) - 3.3 (Flora alpina 2004) - Steinschutt- und Geröllgesellschaften 3.2 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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Subalpin-alpine Silikatschuttgesellschaft
Steinschutt- und Geröllfluren auf Silikatgestein |
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Typische Vertreter dieses Biotoptyps (T5.1.1) sind Ranunculus glacialis, Saxifraga oppositifolia,
Cerastium uniflorum, Saxifraga biflora, Linaria alpina, Doronicum clusii, aber auch Androsace u.a.
Geum reptans ist ein klassischer Schuttkriecher und typisch für die Alpensäuerling-Gesellschaft
(Oxyrietum digynae) mit Oxyria digyna (hochalpine-nivale Stufe).
In den hochmontanen bis subalpinen Stufe der Alpen entspricht die
Rollfarn-Gesellschaft (Cryptogrammetum crispae) dem alpinen Oxyrietum digynae.
Biotoptyp: Steinschutt- und Geröllfluren auf Silikatgestein T 5.1.1 (Haeupler & Gavre 1983) - Subalpin-alpine Silikatschuttgesellschaft 3.2.1.1 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 3211 |
Rollfarnflur - Cryptogrammetum crispae
Kennzeichen: In den hochmontanen bis subalpinen Stufe der Alpen ist bei uns die Rollfarn-Gesellschaft - Cryptogrammetum crispae - häufig, die zwischen oft riesigen Granitblöcken als Glazialrelikt vorkommt. Charakteristische Art ist der Rollfarn - Cryptogramma crispa. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 3211 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Radeckalm, Gasteinertal am 17.7.2006 |
![]() Code 3211 (3312) |
Alpen-Mannschildflur - Silikatalpine Polsterflur, Androsacetum alpinae
Steinschutt- und Geröllfluren, hochmontan-alpin - T5.1.1.1 - Androsacion alpinae Kennzeichen: Dieser Biotoptyp zeigt nur einen geringen Deckungsgrad und kommt auf bewegtem Silikatschutt vor. Sie können auch zu den silikatalpinen Polsterfluren (Code 33) gereiht werden. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 3211 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Kreuzkogelweg, Gasteinertal am 27.7.2006 |
Schieferschuttgesellschaft | |
Die Flur des Zweiblütigen Steinbreches - Saxifragetum biflorae - stellt eine
typische Pioniergesellschaft grusiger Feinschuttböden mit meist nur geringem Deckungsgrad
(unter 10%) dar. Charakteristische Arten sind der Zweiblütige Steinbrech - Saxifraga biflora,
der Rudolfsteinbrech - Saxifraga rudolphiana, der Gegenblättrige Steinbrech - Saxifraga
oppositifolia, das Einblütige Hornkraut - Cerastium uniflorum, das Alpenleinkraut -
Linaria alpina und das kleine Rispengras - Poa minor.
Die Hungerblümchen-Steinbrechflur - Drabo-Saxifragetum - besiedelt meist relativ wenig bewegte,
feinschuttreiche, gut durchfeuchtete, sehr nährstoffreiche Schuttböden basischer
Reaktion in der alpinen Stufe. Kennzeichnende Artens sind vor allem Hoppe's Felsenblümchen -
Draba hoppeana und das Farnblattläusekraut - Pedicularis alspeniifolia.
Auf frischen, basenreichen Feinschuttböden zumeist n Gratlagen, seltener auf den noch kaum
besiedelten Teilen von Moränenwällen findet man die Gesellschaft des Ährigen
Grannenhafers - Trisetetum spicati. Charakterarten sind der Ährige Grannenhafer -
Trisetum spicatum - und der Zwergenzian - Gentiana nana.
Biotoptyp: Steinschutt- und Geröllfluren T 5.1 (Haeupler & Gavre 1983) - Schieferschuttgesellschaft 3.2.1.2 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 3212 (3313) |
Flur des Zweiblütigen Steinbreches - Saxifragetum biflorae
Die Flur des Zweiblütigen Steinbreches - Saxifragetum biflorae - stellt eine typische Pioniergesellschaft grusiger Feinschuttböden mit meist nur geringem Deckungsgrad (unter 10%) dar. Charakteristische Arten sind der Zweiblütige Steinbrech - Saxifraga biflora, der Rudolfsteinbrech - Saxifraga rudolphiana, der Gegenblättrige Steinbrech - Saxifraga oppositifolia, das Einblütige Hornkraut - Cerastium uniflorum, das Alpenleinkraut - Linaria alpina und das kleine Rispengras - Poa minor. Sie können auch zu den Polstergesellschaften, alpin, auf Schiefer (Code 3313) gereiht werden. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 3212 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Silberpfennig, Gasteinertal am 19.7.2003 |
![]() Code 3212 |
Hungerblümchen-Steinbrechflur - Drabo-Saxifragetum
Die Hungerblümchen-Steinbrechflur - Drabo-Saxifragetum - besiedelt meist relativ wenig bewegte, feinschuttreiche, gut durchfeuchtete, sehr nährstoffreiche Schuttböden basischer Reaktion in der alpinen Stufe. Kennzeichnende Artens sind vor allem Hoppe's Felsenblümchen - Draba hoppeana und das Farnblattläusekraut - Pedicularis alspeniifolia. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 3212 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler |
Steinschutt- und Geröllflur auf Kalkgestein
Kalkschuttgesellschaft |
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Kalkgestein kommt bei uns bevorzugt im Bereich Dorfgastein Richtung Norden vor, wo der
Klammkalkzug das Gasteinertal abschließt. Hier ist es die Alpen-Pestwurzflur, die
als offene Pioniergesellschaft auf feinerdereichen, frischen Kalkschutthalden oftmals
im Umfeld von Bacheinzugsgebieten mit periodischen Bergstürzen und Vermurungen vorkommt.
Die Bergbaldrian-Wurmfarn-Gesellschaft bevorzugt bereits gefestigtem Grobschutt.
Die Schildfarn-Geröllflur - Polystichetum lonchitis - ist auf ruhenden Kalkschuttblockhalden
vor allem in der subalpinen Stufe ausgebildet.
Eine Pioniergesellschaft auf frischen, zeitweise austrocknenden, feinerdereichen
Kalkschutthalden der montanen Stufe ist die Wundklee-Löwenzahn-Gesellschaft.
Steinkrautgesellschaften mit Sedum acre und
Sedum sexangulare wachsen an Kalkfelsgrusbiotopen auf trocken-warmen Kalkfelsköpfen und gelten
als Primär-Lebensräume dieser dauerhaften, thermophilen Pioniertrockenrasen.
Biotoptyp: Steinschutt- und Geröllfluren auf Kalkgestein L 5.1.2 (Haeupler & Gavre 1983) - Kalkschuttgesellschaft 3.2.1.3 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 3213 . T5122 |
Alpen-Pestwurzflur - Petasitetum paradoxi
Feinschutt- und Mergelhalden im Hochgebirge auf Kalkstein - T5.1.2.2.2 Kennzeichen:Petasites paradoxus bildet auf Kalkschutthalden, vorzugsweise auf Bergstürzen und Vermurungen in der subalpinen und montanen Stufe mit ihren tiefen, zugfesten Wurzeln eine offene bis lückige Pioniergesellschaft (Petasitetum paradoxi - Schneepestwurz-Halde) auf alluviale Kies- und Sandschwemmböden. Die Schneepestwurz bildet, ähnlich wie der Kahle Alpendost (Adenostyles glabra), im Oberflächenschutt ein langgestrecktes, etagenförmiges, weit verzweigtes Wurzel- und Sprosssystem. Die unterseits weißfilzigen, großen Blätter von Petasites paradoxus finden sich häufig an den Rändern von Schmelzwasserrinnen. Pflanzengesellschaften: Petasition paradoxi, Moehringio-Gymnocarpietum robertiani . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 3213 Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Schuhflicker/Gasteinertal am 2.6.2002 |
Montane - an tiefere Lagen gebundene Schuttgesellschaft
Wärmeliebende Schuttfluren auf Kalkgestein |
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Die Rauhgrasflur - Stipetum calamagrostis - ist in ihrer typischen Ausprägung eine
wärmeliebende Kalkschuttgesellschaft.
Bei der Montanen Ruprechtsfarnflur - Gymnocarpietum robertiani - handelt es sich um eine
meist offen Pioniergesellschaft auf frischen, durchsickerten Kalkschutthalden der Montanstufe.
Bevorzugter Standort ist Grobschutt über humusreicher Feinerde in zumeist schattiger Lage.
Hierher gehört auch die Schwalbenwurzflur - Vincetoxicum hirundinaria-Gesellschaftund
die Gesellschaft des Schmalblättrigen Hohlzahns.
Biotoptyp: Steinschutt- und Geröllfluren auf Kalkgestein L 5.1.2 (Haeupler & Gavre 1983) - An tiefere Lagen gebundene Schuttgesellschaft 3.2.1.4 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 3214 |
Montane Ruprechtsfarnflur - Gymnocarpietum robertiani
Wärmeliebende Schuttfluren bzw. Steinschutt-Halden auf Kalkstein - T5.1.2.1 - Stipion calamagrostis Kennzeichen: Das Gymnocarpietum robertiani ist eine vom Ruprechtsfarn beherrschte Gesellschaft auf halbschattigen, frischen Kalk- und Gipsschutthalden. Offene bis geschlossene Pionierbestände sind mit zahlreichen Moosen und felsbewohnenden Arten durchsetzt. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 3214 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Rastötzengraben, Gasteinertal am 19.6.2006 |
Schwermetallrasen - Schuttgesellschaft | |
Schwermetalltolerante Sippen wachsen auf schwermetallhaltigen Gestein oder aber auf
Abraumhalden des Bergbaus. Natürliche Schwermetallrasen kommen nur sehr kleinflächig
vor und zeichnen sich durch endemische Pflanzenarten aus, wie auch
schwermetallresistente oder -tolerante Metallophyten.
Im Gasteinertal sind derartige Sippen nicht (?) dokumentiert. Am Oberen Bockhartsee wäre dazu z.B. das bekannte "Giftbrünnl" zu untersuchen. |
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![]() Code 3212 (4411) |
Sonderstandort - Schwermetallbelasteter Hangsumpf
Schwermetallrasen, Galmeifluren - T 5.1.3 - Violetalia calaminariae Kennzeichen: Wasser sickert durch das Erdreich. Meist in Mulden oder Hanglage, mit tiefgründigen, weichem (morastigen) mineralischen Substrat und nur geringen Anteil an organischen Pflanzenmaterial. Dieser als "Giftbrünnl" bekannter Standort ist kenntlich durch das lebhafte Grün des Rasens und dem kontrastiertem braunen Niederschlag. Hier finden sich bis 5 mg Arsen/Liter. Dieses Biotop kann entsprechend der Biotopkartierung Salzburg der Silikatschuttgesellschaft - Code 3212 - oder auch dem Biotoptyp - Steinbruch oder Bergbauhalde, aufgelassen - Code 4411 - zugeordnet werden. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: - Bockhartsee - "Giftbrünnl"- Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Bockhartsee/Gasteinertal am 3.10.2003 |
Biotoptyp T 5.1 / Land-Sbg 5.2 | |
Lesesteinhaufen - Trockenmauern - Steinriegel | |
Über Jahrhunderte hinweg zusammengetragene "Lesesteine" als Teil der Biotopgruppe Steinschutt- und Geröllfluren (nach Pott) bilden oft bis zu mehrere hundert Meter lange und bis 15 Meter breite und mehrere Meter mächtige "Steinriegel". Je nach Lage und Bewirtschaftung der Nachbargrundstücke finden sich 2 Typen von Steinriegel: 1. Geröllhaldenähnliche Steinansammlungen - meist Kalkstein - die nur sehr schütter bewachsen sind und 2. Durch Nährstoffansammlung (Einwehung bzw. Humisierung durch abgebautes Pflanzenmaterial) in eine fortgeschrittene Sukzession übergegangene Steinriegel mit Einzelsträuchern, Hecken oder ganze Feldholzinseln, die solche Steinriegel oft so verdecken, dass die ursprüngliche Landschaftscharakteristik gar nicht mehr erkennbar ist. | |
![]() Code 5241 . T514 |
Steinmauer - Lesesteinriegel, Feldrain
Lesesteinhaufen - T 5.1.4 Kennzeichen: Lesesteinriegel und Lesesteinhänge bieten vielen pionierhaften Gebüschelementen neue Ansiedlungsmöglichkeiten in der Kulturlandschaft. Die aufgeschichteten Steine lassen das Niederschlagswasser rasch versickern und sind deshalb sehr extreme Trockenstandorte, auf denen sich je nach Sonneneinstrahlung und Exposition die unterschiedlichsten Lebensraumspezialisten ansiedeln. Diese gehören zu den interessantesten Trockenbiotopen unserer Kulturlandschaft. Kultur und Natur sind hier eng verzahnt. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 5241 Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Badbruck / Gasteinertal am 30.4.2008 |
Biotoptyp T 5.2 / Land-Sbg 3.1 | |
Der Biotoptyp Felsflur bzw. Felsspalten- und Mauerfugengesellschaften
sind Extrembiotope. Sie weisen eine enge Bindung an das Untergrundgestein auf.
Felsspalten in der alpinen Stufe erfordern aufgrund der Standortfaktoren Trockenheit,
hohe Windgeschwindigkeit, hohe Strahlungsintensitäten und extreme Temperaturgegensätze
extreme Anpassungsmechanismen. Die hier vorkommenden Pflanzenarten sind an diese Bedingungen speziell
angepasst. Auch anthropogen geschaffene Mauern und Mauerfugen
stellen entsprechend spezifische Lebensräume dar.
Biotoptyp: Felsfluren, Mauern T 5.2 (Haeupler & Gavre 1983) - 3.2 (Flora alpina 2004) - Felsspalten- und Mauerfugengesellschaften 3.1 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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Kalkfelsspaltengesellschaft | |
Felsspalten- und Mauerfugengesellschaften weisen eine enge Bindung an
das Untergrundgestein auf. Auf karbonatischem Material sind es z.B. die
Schweizer Mannschildflur. Sie besiedelt Kalk- und Dolomitfelsen.
Bei der Blasenfarnfelsflur handelt es sich um eine Fugengesellschaft in feuchten,
basenreichen, meist kalkführenden Felsen oder Mauern vor allem in der montanen und
hochmontanen Stufe. Die Mauerrautenflur - Asplenietum trichomano-rutae-murariae - hat
ihren Hauptlebensraum auf anthropogen bedingten Sekundärstandorten in Mauerfugen.
Biotoptyp: Felsfluren, Mauern T 5.2 (Haeupler & Gavre 1983) - 3.2 (Flora alpina 2004) - Felsspalten- und Mauerfugengesellschaften 3.1.1.1 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 3111 . T5222 |
Schweizer Mannschildflur - Kalkalpine Polstergesellschaft
Felsspalten auf Kalkstein in trockenen Kalkfugenfluren (mit Mauerraute) - T5.2.2.2 Kennzeichen: Die Schweizer Mannschildflur - Androsacetum helveticae - besiedelt Kalk- und Dolomitfelsen in der alpinen Stufe. Typische Arten sind der Schweizer Mannschild - Androsace helvetica. Die Schweizer -Mannschildflur kann auch zu den Kalkalpinen Polstergesellschaft (Code 3311) gereiht werden. Pflanzengesellschaften: Potentillion caulescentis (Syn: Androsacion helveticae, Asplenion rutae-murariae) . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 3111 Foto: © Anton Lafenthaler - Schuhflicker/Gasteinertal am 2.6.2002 |
Silikatfelsspaltengesellschaft | |
Die Silikatspaltengesellschaft tieferer Lagen kommt an lichtreichen,
oftmals sonnenexponierten Standorten in der Montanstufe vor.
Prägende Arten sind der Nordische Streifenfarn - Asplenium septentrionale und der Dickblättrige
Mauerpfeffer - Sedum dasyphyllum - sowie wenige andere Begleiter.
Der Felsfluren der höchsten Silikatgipfel sind im Bundesland Salzburg durch Arten wie Himmelsherold - Eritrichum nanum, Echte Edelraute - Artemisia mutellina und verschiedene Steinbrecharten charakterisiert.
Biotoptyp: Felsfluren, Mauern T 5.2 (Haeupler & Gavre 1983) - 3.2 (Flora alpina 2004) - Silikatfelsspaltengesellschaft 3.1.1.2 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 3112 . T5221 |
Silikatspaltengesellschaft tieferer Lagen - Sedum dasyphyllum
Felsspalten, Silikatfugenfluren - T5.2.2.1 - Androsacetalia vandelii Kennzeichen: der Dickblättrige Mauerpfeffer - Sedum dasyphyllum kommt wie Nordische Streifenfarn auf Silikatgestein aber auch auf Schiefergestein vor, wo starke Sonneneinstrahlung vorherrscht. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 3112 Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Poser Höhe, Gasteinertal am 9.9.2005 |
Biotoptyp T 5.2 / Land-Sbg 3.7 | |
Felsfluren / Nivale (glaziale) Typen | |
Der Biotoptyp Felsflur oberhalb der Vegetationsgrenze entspricht den
Nivalen (glazialen) Typen und umfasst alle Lebensräume,
die von Schnee und Eis geprägt werden bzw. wurden.
Obwohl hier extreme Lebensbedingungen herrschen, kommen doch noch einige pflanzliche
und tierische Organismen vor. Unter den pflanzlichen Pionieren sind es besonders
die Flechten . . .
Biotoptyp: Felsfluren T 5.2 (Haeupler & Gavre 1983) - Nivale (glaziale) Typen 3.7 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 3716 . T52 |
Silikatfels-Flechten - Rhizocarpetea geographici
Steile Felswände, Fels mit Flechtenüberzug - T5.2.1.2 - Asplenietea Vegetationsfreier bis -armer Fels in der subalpinen bzw. nivalen Stufe. Von diesem Biotop kann noch der "nackte Fels" - T5.2.1.1 - gesondert abgegrenzt werden. Kennzeichen: Diese flechtenbedeckten bzw. -armen Bereiche werden hier als eigene Biotope ausgewiesen. Spinnentiere sind in derartigen Biotopen nicht selten. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 3716 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Hirschinger, Gasteinertal |
Biotoptyp T 5.2 / Land-Sbg 5.3 | |
Felsfluren / Nivale (glaziale) Typen | |
Der Biotoptyp steile Felswände beinhaltet hier die
spezifische Lebensansprüche einer oder mehrerer Tierarten, was zu
zoologisch definierte Biotoptypen veranlasst. Dabei werden auch wichtige
Lebensräume als Horst- und Schlafplätze ausgewiesen.
Biotoptyp: Felsfluren T 5.2 (Haeupler & Gavre 1983) - Zoologisch definierte Biotoptypen 5.3 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 5311 . T521 |
Horst- und Schlafwand
Steile Felswände T5.2.1 - Von diesem Biotop kann noch der "Vogelfelsen" - T5.2.1.2.4 - gesondert abgegrenzt werden. Kennzeichen: Es handelt sich meist um hohe, z. T. senkrechte bis vereinzelt überhängende Felswand. Die Fläche bietet verschiedenen Greifvögeln eine Horst- und Schlafgelegenheit. Potentielle Brutwände sind dadurch charakterisiert, dass sie unterhalb der Baumgrenze liegen sowie weitgehend vegetationsfrei und sehr steil bis überhängend sind. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung Salzburg - Code 5311 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Poserweg, Gasteinertal 11.5.2008 |
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Biotope - Biotopkartierung - Land Salzburg
• Ökosysteme - Standort-/ Umweltfaktoren - • Ökosysteme - Vegetationsökologie - Pflanzenges. • Wanderwege - Gebirgswanderziele - Tabelle |
Anmerkung/Quelle: Die Informationen wurden den Unterlagen bzw. dem Buch
"Biotopkartierung Salzburg" - Kartierungsanleitung von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al., Amt der Sbg. Landesregierung, 1994 und
dem Buch "Biotoptypen" von Richard Pott, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co, 1996 entnommen. Angaben ohne Gewähr.
Panoptikum - | ![]() |
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