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OSCat - Pflanzengesellschaften/Gasteinertal: Fels- und Mauerspaltengesellschaft
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Gasteinertal
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Asplenietea trichomanis

Fels- und Mauerspaltengesellschaft

Syn: Asplenietea trichomanis Oberd. 1977, Asplenietea rupestria Br.-Bl. in Meier et Br.-Bl. 1934, Polypodietea Jurko et Pecair 1963

Die Klasse der Fels- und Mauerspaltengesellschaft umfasst lückige Gesellschaften der Felsspalten und Mauerfugen, meist in mehr oder weniger senkrechter Lage, gemeinsam mit Kleinfarnen, Moosen und Flechten, teilweise auch auf Felsen mit kalkreichen oder kalkarmen Gesteinsunterlagen. Einige Gesellschaften sind an Mauern von Bauwerken, teilweise in Mörtelfugen aber auch Silikatgestein-Mauern.
Viele Farnarten und Moose sind gut an den extremen Wasser- und Wärmehaushalt derartiger Standorte angepasst. In diesen Habitaten konnten auch zahlreiche Reliktarten überdauern (viele mit endemischer Verbreitung), da die hochwüchsigen Konkurrenzarten fehlen. Expositions- und Substratunterschiede bedingen unterschiedliche Wärme-, Feuchtigkeits- und pH-Verhältnisse. Hauptverbreitung im subalpinen Bereich, montan und collin seltener.

Der Kalkgehalt des Bodens bedingt die Teilung der Klasse in 3 Ordnungen:
1 - Tortulo-Cymbalarietalia
2 - Potentilletalia caulescentis - In Felsspalten von Kalkfelsen und in Ritzen und Fugen von Mauern, dabei auch im Kalkmörtel zwischen Blöcken silikatischen Gesteins. Auftreten von Asplenium ruta-muraria und Tortella tortuosa mit dem Verband: Potentillion caulescentis.
3 - Androsacetalia multiflorae - In Spalten und Fugen von Silikat- und Serpentingestein. Auftreten von Asplenium septentrionale.

Verbände - Assoziationen

Im Gasteinertal vorkommende
Fels- und Mauerspaltengesellschaften
Pfeil

Cymbalario-Asplenion

Mauerrauten-Zymbelkraut-Verband
Syntax.Syn.: Parietarion Segal 1969, Pseudonym: Galio-Parietarion sensu Oberd. et. al. 1967
Der Verband umfasst Gesellschaften von sonnenexponierten, kalkreichen Mauern und Felsen. Farne aus der Familie der Apleniaceae und die thermophilen Arten wie Cymbalaria muralis und Pseudofumaria lutea sind für den Verband charakteristisch.
Als Charakterarten im Verband gelten Centranthus ruber und Antirrhinum majus. Die Klassencharakterart ist Cymbalaria muralis. Hinzu kommen oft weit verbreitete Ruderalarten wie Chelodonium majus, Poa compressa, Poa nemoralis und z.T. Mauerfarne wie Asplenium ruta-muraria et trichomanes. Der Assoziationsrang wird deshalb von vielen Autoren abgelehnt. Die Gesellschaften sind auf Wärmegebiete und auf lokal thermisch besonders begünstigte Standorte beschränkt.
Biotop: Mauern mit Glaskraut-Zymbelkrautfluren (T 10.2.1 und T 8.2.3) sowie Felsfluren (T 5.2)

Cymbalarietum muralis Görs 1966

Zymbelkraut-Mauerfugenflur
Syn.: Cymbalaria muralis-Dominanzgesellschaft Brandes 1992
Kennart: Cymbalaria muralis (dom.)
Beschreibung: Die Gesellschaft wird von Cymbalaria bestimmt, vergesellschaftet meist mit weit verbreiteten Ruderalpflanzen. Diese mediterane Art konnte sich als Gartenflüchtling in Mitteleuropa einbürgern. Sie bilden oft einartige Bestände an stark besonnten Trockenmauern. Sie ist klimatisch gesehen in Österreich eine anspruchsvolle Gesellschaft der Fugen- und Mauergesellschaften.
Als Klassenart gilt wie schon beschrieben Cymbalaria muralis; Trennart ist Asplenium ruta-muraria. Hier kommt als Begleitart Poa nemoralis und Cystopteris fragilis vor.
Cymbalarietum muralis Cymbalaria muralis Cymbalarietum muralis Cymbalaria muralis et Cystopteris fragilis
. . . Fels- und Mauerspaltengesellschaft - Bildgalerie - . . .
 
Standort: Mauerwerk aus Silikatgesteinen, extrem sonnenexponiert bei hoher Feuchtigkeit.
Biotoptyp: Mauern - T 10.2.1 - Bauwerk in Nutzung (Haeupler & Gavre 1983) -
Mauerfugenflur, nährstoffabhängig - Code: 3113 - (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Vorkommen in Gastein: Mauerwerk beim Gasthof Pirnbacher am Weg Richtung Ingelsberg.
Weiterführende und verwandte Themen :
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Anmerkung/Quellen: Die Informationen der hier vorgestellten Pflanzengesellschaften wurde dem Buch
"Die Pflanzengesellschaften Österreichs" von Georg Grabherr, Ladislav Mucina et al. - 1993 und dem
"Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften Deutschlands" von Schubert-Hilbig-Klotz - 2001 entnommen.
Weiter wurden eigene Ergänzungen und Anmerkungen hinzugefügt! Alle Angaben ohne Gewähr.

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