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Ökologie Gasteinertal |
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Syn: Oxycocco-Sphagnetea Br.-Bl. et R. Tx. ex Westhoff et al. 1946, Oxycocco-Sphagnetea Br.-Bl. et R. Tx. in R. Tx., Vaginato-Sphagnetea Duvigneaud es Malmer 1968, Syntax. Syn.: Sphagno-Caricetea fuscae Duvigneaud 1949 p.p., Inkl.: Trichophoro-Sphagnetalia Malmer 1968.
Diese Klasse umfasst die Vegetation der Bulten, Bultfußflächen und Teppichhorizonte (Torfmoosteppiche knapp
oberhalb des Grundwasserspiegels) oligotroph-saurer, häufig ombrotropher Moore der gesamten Nordhemisphäre.
Die Artenzusammensetzung ist aus floristischer Sicht sehr einheitlich.
In Österreich gehören alle Gesellschaften der Ordnung Sphagnetalia medii an.
Die ökologische Abgrenzung der Oxycocco-Sphagnetea-Gesellschaft von der Scheuchzerio-Caricetea fuscae
erfolgt einerseits durch die knappe Nährstoffversorgung, die nur hochangepassten Spezialisten eine
Chance bietet und andererseits durch das acrotelmanische Torfwachstum, die über den mittleren
Grundwasserspiegel hinauswachsen können. Dieses Torfwachstum ermöglicht es den Zwergsträuchern mit ihrer
Mycorrhizaversorgung zu gedeihen, was den Niedermoorgesellschaften nicht möglich ist.
Die Ordnung - Sphagnetalia (Sphagnetalia medii Kästn. et Flößn. 1933 bzw. Sphagnetalia magellanici)
umfasst einerseits
torfmoosdominante, zwergstrauchreiche Gesellschaften der Hoch-, Decken- und Übergangsmoore der borealen
Zone, andererseits auch die waldreichen Hochmoorgesellschaften der mitteleuropäischen Gebirge, sofern
in der Kraut- und Moosschichte Oxycocco-Sphagnetea-Arten vorherrschen. Charakteristische Wuchsorte der
Sphagnetalia media sind trockene Bereiche von Hochmooren oder sauer-oligotrophen Niedermooren.
In Europa gibt es 2 Verbände und zwar das Oxycocco-Empetrion hermaphroditi und das
Sphagnion medii Kästner et Flößner 1933.
Im Gasteinertal vorkommende
Hochmoorbultengesellschaften
Sphagnion medii Kästner et Flößner 1933Hochmoorgesellschaft |
Syntax.Syn.: Sphagnion magellanici
Syn.: Sphagnion fusci Br.-Bl. 1926, Sphagnion europaeum Schwickerath 1940 Der Verband umfasst die Hochmoor-Bultgesellschaften der subkontinentalen bis kontinental getönten temperaten Zone Europas von der Planar- bis zur Subalpinstufe. Die Gliederung in Assoziationen ist unterschiedlich und erfolgt nach den jeweils dominanten Torfmoosarten, die als Fazies bezeichnet werden. Die Gliederung des Verbandes ist umstritten. Zahlreiche Autoren gliedern nach den dominanten Torfmoosarten. In Österreich werden nach Steiner (1992) 4 Assoziationen unterschieden und zwar Ledo palustris-Sphagnetum medii, Sphagnetum medii, Scirpetum austriaci und Pinetum rotundatae. Als Charakterarten im Verband gelten Polytrichum strictum, Sphagnum angustifolium et fallax et magellanicum et rubellum (M), Vaccinium oxycoccos. BT: Hochmoor-Bultkomplexe S 1.3 |
Sphagnetum medii Kästner et Flößner 1933Bunte Torfmoosgesellschaft |
Sphagnetum magellanici Kästner et Flößner 1933 nom. mut. propos.
Syn.: Sphagnetum fusci Luquet 1926, Sphagnum medio.rubelli Malcuit 1929, Sphagnetum medii subatlanticum R. Tx. 1937, Spühagnum medium-Cares pauciflora-Ass. Bartsch et Bartsch 1940 Syntax-Syn.: Sphagneto-Eriophoretum vaginati Klika et Smarda 1944 Inkl.: Callunetum vulgare sphagnetosum acutifolii Onno 1935 Das Sphagnetum medii ist eine weitgehend baumfreie Gesellschaft der Hoch- und Übergangsmoore in den mittleren bis höheren Lagen. Die Assoziation besitzt keine eigentliche Charakterarten, sie ist jedoch durch die typische Kombination einer Reihe von Differentialarten und konstanten Begleiter sowie durch die Abwesenheit einer echten Baumschicht gut gekennzeichnet. Von den anderen Gesellschaften des Verbandes unterscheidet sie sich durch das Fehlen von Ledum palustre, Trichophorum cespitosum und Pinus mugo. Im Einflussgebiet des Mineralbodenwassers können Fichten in die Gesellschaft eindringen. Manchmal bilden Krüppelfichten auf rein ombrotrophen Standorten auch einen eigenen Aspekt, das Fichtenhochmoor. Die Beschattung durch die Fichte bleibt aber in beiden Fällen so gering, dass die übrigen Vegetation davon nicht berührt wird. Die weite Verbreitung des Sphagnum medii findet ihren Ausdruck darin, dass es in Österreich praktisch in allen Hoch- und Übergangsmooren der niederen und mittleren Höhenlagen auftritt. Kennarten (M, progr.): Sphagnum magellanicum (dom.), Sphagnum rubellum Konstante Begleiter: Andromeda polifolia, Calluna vulgaris, Carex nigra, Carex pauciflora, Drosera rotundifolia, Eriophorum vaginatum, Molinia caerulea. Polytrichum strictum, Potentilla erecta, Sphagnum angustifolium, Sphagnum fuscum, Vaccinium oxycoccus, Vaccinium uliginosum. |
Vorkommen in Gastein: Kühkar
Biotoptyp: Hochmoor-Bultkomplexe - S 1.3 (Haeupler & Gavre 1983) bzw. Hochmoor unbestockt - Code: 1421 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Biotope - Biotopkartierung - Land Salzburg
• Region - Biotope Gasteins - Regionen • Ökosysteme - Standort-/ Umweltfaktoren - • Wanderwege - Gebirgswanderziele - Tabelle |
Anmerkung/Quellen: Die Informationen der hier vorgestellten Pflanzengesellschaften wurde dem Buch
"Die Pflanzengesellschaften Österreichs" von Georg Grabherr, Ladislav Mucina et al. - 1993 und dem
"Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften Deutschlands" von Schubert-Hilbig-Klotz - 2001 entnommen.
Weiter wurden eigene Ergänzungen und Anmerkungen hinzugefügt! Alle Angaben ohne Gewähr.
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© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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