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Pflanzengesellschaften Übersicht |
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Hier sind es die stehendes bis fließendes Gewässer, wobei hier die
Wasserpflanzengesellschaften und die Ufergesellschaften betroffen sind.
Wasserpflanzengesellschaften sind durch nicht-wurzelnde Wasserpflanzen charakterisiert,
die Ufergesellschaften durch Röhrichte, Uferstauden- und Quellfluren.
Die Zwergbinsengesellschaften und die Gesellschaften der Moore und Sümpfe werden in der
Gruppe - Ufer-, Sumpf- und Moorgesellschaften -
beschrieben.
Die Ufergesellschaften wie Uferstaudenfluren, Flutrasen und noch viel mehr die Quellfluren sind
im Gasteinertal keine außergewöhnlichen Pflanzengemeinschaften -
Röhrichte und Großseggensümpfe schon eher. Aber auch
Wasserpflanzengesellschaften kommen, insbesondere in einigen Bergseen im Gasteinertal vor.
Systematik: Die Gruppe der Süßwasser-, Quellfluren- und Röhrichtvegetation
wird in mehrere Pflanzenklassen untergliedert:
1 - Lemnetea (Wasserlinsen),
2 - Potamogetonetea pectinati (Wurzelnde Wasserpflanzen),
3 - Utricularietea intermedio-minoris (Wasserschlauch-Moortümpel-Gesellschaft),
4 - Littorelletea uniflorae (Strandlingsgesellschaft),
5 - Montio-Cardaminetea (Quellfluren),
6 - Phragmitetea australis (Röhrichte und Großseggenrieder).
Sie entsprechen der Verlandungszone stehender und fließender Gewässer,
sind nährstoffreich bis nährstoffarm und bis subalpin anzutreffen.
Die Kennarten der Röhrichtgesellschaften ist das Schilf -
Phragmites australis,
das Rohrglanzgras - Phalaris arundnacea, der Breitblatt-Rohrkolben - Typha latifolia,
die Teichbinse - Schoenoplectus lacustris (welche sozusagen als lebende Kläranlage
benutzt wird), weiters der Gilbweiderich - Lysimachia vulgaris, dem Blutweiderich - Lythrum salicaria und die
Wasserschwertlilie - Iris pseudocorus, die in Gastein allerdings nicht anzutreffen ist.
Beim Igelkolbenröhricht herrscht Sparganium erectum vor, an etwas nährstoffärmeren,
torfschlammigen Gewässern leben Gesellschaften mit dem Wasser-Schachtelhalm - Equisetum fluviatile (bis obermontan).
In Gastein findet sich diese Gesellschaft südlich von Dorfgastein,
wo am Rande des Schilfgürtels
der gewöhnliche Blutweiderich - Lythrum salicaria - wächst, gemeinsam mit der
Zaunwinde - Calystegia sepium, die bereits zu den Uferstaudenfluren überleitet. Weiters sind derartige Gesellschaften nicht selten in Achennähe bis Bad Bruck.
Meist an die Röhrichtgesellschaften anschließend folgen die Großseggensümpfe im Zuge der Verlandungsukzession. In diesen Magnocariceten dominieren hochwüchsige Seggenarten wie Steif-Segge (Bult-Segge) - Carex elata, Scharfkantige Segge - Carex acutiformis, Schlank-Segge - Carex acuta (gracilis), Blasensegge - Carex vesicaria, die meist auf kalkreichen Standorten bis hoch ins Gebirge steigende Schnabelsegge - Carex rostrata.
Uferstaudenfluren sind hochstaudenreiche Ufer und werden gebildet von
Gesellschaften, in denen die Zaunwinde - Calystegia sepium, das Zotten-Weidenröschen -
Epilobium hirsutum, die Sumpfdotterblume - Caltha palustris, die
Große Pestwurz - Petasites hypridus - vorherrschen aber auch
konkurrenzstarke in Ausbreitung befindliche Neubürger wie - Impatiens glandulifera - das
die heimische Flora zusehends verdrängt.
An Ufern kleiner Bäche mit rasch fließendem Gewässer (weniger nährstoffreich, also 'sauber') findet man auch in Gastein
die Bachbunge - Veronica beccabunga - (Schlossalmgebiet, Fundneralm etc.)
und das Bittere Schaumkraut - Cardamine amara - (Angertal, Paarseenweg, Kögerlalmweg u.a.).
Flutrasen - Im Überflutungsbereich (Spülsaum) von See- und Flussufern entwickeln sich spezielle Pioniergesellschaften (sog. Flutrasen) mit dem Kriech-Straußgras - Agrostis stolonifera, Rot- und Knie-Fuschschwanzgras - Alopecerus aqualis und Alpecurus geniculatus, Ranunculus repens und Ranunculus sceleratus und dem Gewöhnlicher Zweizahn - Bidens tripartitus. Ebenso Uferschlammfluren mit Tännel-Arten - Elatine ssp., Schlammkraut - Limosella aquatica.
Sie sind kalkarm bis kalkreich und kommen submontan bis subalpin vor.
Der Stern-Steinbrech - Saxifraga stellaris begleitet fast immer derartige Quellfluren.
Sie werden der Klasse - Montio-Cardaminetea - zugeordnet.
Kalkarme Quellfluren - In der obermontanen bis alpinen Stufe findet man das Quellkraut - Montia fontana, den Drüsen-Mauerpfeffer - Sedum villosum (selten), das Gauchheil-Weidenröschen - Epilobium anagallidifolium und seltene Binsen wie Kastanien-Simse - Juncus castaneus und reichlich verschiedene Moose.
Die Kalk-Quellfluren werden dominiert vom Bach-Steinbrech - Saxifraga aizoides, Arabis soyeri und Allium schoenoprasum subsp. alpinum; benannt sind sie nach einer Moosart, dem Starknervmoos - Cratoneuron commutatum, das besonders in Tal- und mittleren Höhenlagen zu Kalksinterbildungen führt.
Den Rossminzen-Blausimsen-Flur trifft man hauptsächlich an nährstoffreicheren Quellaustritten, oft auf vernässten Stellen inmitten von Weiderasen mit Mentha longifolia und Juncus inflexus an.
Sie bilden Gesellschaften an stehenden bis fließenden Gewässer.
Wasserpflanzengesellschaften sind durch nicht-wurzelnde Wasserpflanzen charakterisiert.
Wasserpflanzengesellschaften collin bis montan als nicht-wurzelnde Wasserpflanzen. Wasserlinsendecken mit der kleinen Wasserlinse - Lemna minor - bilden sich auf stehenden Gewässern. Ebenso größere, wurzellose Wasserpflanzen wie Trapa natans, Utricularia ssp., Froschbiss - Hydrochoris morsus-ranae und das Raue Hornblatt - Ceratophyllum demersum in nährstoffreichen Altwässern. Sie werden der Klasse - Lemnetea - zugeordnet.
Bei den Unterwasser-, Tauchgesellschaften - collin bis montan - sind es wurzelnde Wasserpflanzen mit meist nur wenigen Arten wie Laichkraut-Arten - Potamogeton ssp., Tausendblatt-Arten - Myriophyllum ssp., die seltene Wasserfeder - Hottonia palustris und Armleuchteralgen - Charadeae in stehenden und langsam fließenden Gewässern. In Fließgewässern ist es der Aufrechte Merk - Berula erecta.
Schwimmblattgesellschaften - Etliche untergetauchte Wasserpflanzen kommen in stehenden Gewässern gemeinsam mit der Weißen Seerose - Nymphaea alba, der Gelben Teichrose - Nuphar lutea und dem Wasser-Knöterich - Potamogeton natans vor; ebenso die seltene Seekanne - Nymphoides peltata; in kalkarmen Waldtümpeln sind es Wasserstern-Arten - Callitriche ssp., in stärker fließenden Gewässern leben Gesellschaften mit bestimmten Wasserhahnenfuß-Arten.
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Anmerkung/Quellen: Die Informationen der hier vorgestellten Pflanzengesellschaften wurde dem Buch
"Die Pflanzengesellschaften Österreichs" von Georg Grabherr, Ladislav Mucina et al. - 1993 und dem
"Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften Deutschlands" von Schubert-Hilbig-Klotz - 2001 entnommen.
Weiter wurden eigene Ergänzungen und Anmerkungen hinzugefügt! Alle Angaben ohne Gewähr.
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