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Ökologie Gasteinertal |
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. . . im 20. Jahrhundert . . .
Das Klima (Strahlung, Lufttemperatur, Niederschlag etc.) gehört wie das Gelände-Relief, der Boden und die biotische Einflüsse durch die Anwesenheit anderer Organismen zu den - Standortfaktoren - also zu den fixen Gegebenheiten im Gelände. Als Klima bezeichnet man den mittleren Zustand der Atmosphäre. Das Wetter beschreibt die augenblickliche Situation. Das Klima ändert sich auch in charakteristischer Weise mit der Höhe über dem Meer. Im Gebirge sinken die mittleren Temperaturen mit zunehmender Meereshöhe und etwa 0,55°C je 100 m. Als Ursache dafür gelten die geringe Erwärmung der Luft durch die Bodenoberfläche, die geringere Luftdichte und die vermehrte Wärmeausstrahlung. Dadurch kommt es zur Ausbildung der charakteristischen Höhen- und Vegetationsstufen. Der Luftdruck sinkt um etwa 10% pro 1000 m, womit auch die Partialdrücke für CO2 und O2 sinken, allerdings steigt mit sinkendem Druck auch die Diffusivität von Gasen. Alle anderen Klimaparameter weisen kein einheitliches Höhenprofil auf.
Das Gasteinertal verläuft quer zum Salzachtal in Nord-Süd-Richtung und liegt im Einflussbereich der
zentralalpinen Nord-Staulage. Klimamäßig gehört es somit zum inneralpinen Salzach-Wettergebiet.
Die Orte Dorfgastein und Bad Hofgastein sind beidseits von hohen Bergen begrenzt, in der Nord-Süd-Richtung aber offen.
Bad Gastein hingegen liegt am Hang einer Talstufe schon auf knapp 1000 m Seehöhe, gefolgt von
Böckstein am Ausgang des Nassfelder- bzw. Anlauftales am Fuße des Radhausberges.
Daraus ergeben sich entscheidende unterschiedliche Strahlungs-, Temperatur-
und Niederschlagsverhältnisse.
Im Sommer herrschen Nordwestwetterlagen vor. Im Winterhalbjahr wird das Klima durch die
Beckenlage in Talnähe - kontinental - die tieferen Temperaturen von Dorfgastein und Bad Hofgastein
sind durch die sich am Talgrund bildenden Kaltluftseen (Inversionslage) bedingt.
Die Tagesmittel der relativen Luftfeuchtigkeit sind im Gasteinertal im Sommer überall
annähernd gleich. Im Winter sind sie aufgrund der Inversionswetterlage in Dorfgastein und
in Bad Hofgastein größer als in Bad Gastein.
Die relative Luftfeuchte zeigte im Mittel über die Jahre 1981-1982 (aus TAPPEINER 1985)
ihr Minimum im Februar mit 60,0% und das Maximum im Juni mit 70,8%.
Die Lufttemperatur zeigte den Tiefstwert im Mittel im Januar mit -4,9°C und den Höchstwert
im Juni mit 20°C.
Für gewöhnlich steigt die Niederschlagsmenge mit der Seehöhe, dennoch fällt im tiefer
gelegenen Salzachtal mehr Niederschlag, da dieses randalpennäher und so für die regenbringenden
Westwinde offener ist als das Gasteiner Tal, wo die Kämme der Seitentäler die Niederschläge
abhalten. Vom Talausgang bis zum Nassfeld nehmen die Niederschläge zu, da der Tauernhauptkamm einen Stau verursacht, desgleichen nehmen die Niederschlagstage mit der Nähe zum Tauernhauptkamm bzw.
mit der Höhenlage zu. Besonders niederschlagsreich zeigt sich das Nassfeld: in einer Höhe von 1632 m fallen hier um 40% mehr Niederschläge als in Bad Gastein (STEINHAUSER 1963).
Die durchschnittliche Dauer der Schneebedeckung (1950 - 1960 STEINHAUSER) auf 1800 m Seehöhe betrug
im Nassfeld 208 Tage, in Böckstein 156 Tage und in Dorfgastein 111 Tage.
Die Winde werden im Gasteinertal sehr oft von ihrer ursprünglichen Richtung abgelenkt und folgen der Richtung des Tales (Talwinde),
ansonsten sind es Nord- und Südwinde.
Teile des Textes wurden dem Buch des Forschungsinstitutes Gastein - Tauernregion,
Band V - Herausgegeben von Hans Adam, Bad Gastein 2004 entnommen.
Trotz der höheren Lage ist Bad Gastein im Winter wärmer, im Sommer aber kühler. Das 50-jährige Tagesmittel der Temperatur, gemessen von 1901- 1950 betrug in Bad Gastein 5,5°C in Hofgastein hingegen 5,7°C, wobei der Jänner das kälteste, der Juli das wärmste Monat war. Hofgastein liegt inmitten eines langgezogenen Beckens, wo sich die abgekühlte schwere Luft zu einem Kältesee ansammelt. Das am Hang erbaute Bad Gastein hingegen liegt über diesem Kaltluftsee. So ist es in Bad Gastein am Morgen (7.00 h) und am Abend (21.00 h) im Winterhalbjahr wärmer als in Hofgastein. Im Sommer hingegen, wenn die Einstrahlung wirksam wird, ist es in Hofgastein erheblich wärmer. - Quelle: G. Mutschlechner, 1966 S. 87
Monatsmittelwerte der Lufttemperatur in °C | ||||||||||||
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50-jähriges Tagesmittel von 1901 - 1950 | ||||||||||||
Jän | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Bad Gastein ( 974 m ) | -4,2 | -2,7 | 1,4 | 5,4 | 10,2 | 12,9 | 14,4 | 13,8 | 10,6 | 6,3 | 0,9 | -2,8 |
Hofgastein ( 860 m ) | -2,7 | -2,7 | 1,5 | 6,0 | 10,7 | 13,5 | 14,8 | 13,9 | 11,2 | 6,5 | 1,2 | -3,3 |
Quelle: G. Mutschlechner, 1966, S. 87 | ||||||||||||
Tagesmittel von 1981 - 1982 | ||||||||||||
Hofgastein ( 2090 m ) | -7,6 | -7,4 | -2,9 | -1,9 | 4,3 | 7,6 | 9,0 | 10,1 | 10,0 | 3,0 | -2,6 | -6,9 |
Quelle: Forschungsinstitut Gastein, Band V, Bad Gastein 2004 |
Die täglichen Temperaturschwankungen sind in Hofgastein stärker als in Bad Gastein. Bad Gastein zeigt im Winter Temperaturschwankungen von 7,1°C, im Frühling 10,9°C, im Sommer 11,7°C, im Herbst 9,2°C und im Jahresmittel 9,7°C. Besonders im Winter an heiteren Tagen sind in Hofgastein die Temperaturschwankungen fast doppelt so groß wie in Bad Gastein. An trüben Tagen sind die Temperaturschwankungen geringer, es hält sich ozeanische Luft im Alpenraum. An heiteren Tagen kommt es zum Einstrom polarer Kaltluft oder kontinentaler Luftmassen verbunden mit größeren Tagesschwankungen der Temperatur. Im Juni ist mit den größten Tagesschwankungen zu rechnen, im September am wenigsten. - Quelle: G. Mutschlechner, 1966
Absolute Minimal- und Maximalwerte der Lufttemperatur in °C | ||||||||||||
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Mess-Station Kl. Scharte (2.090m Seehöhe), Bad Hofgastein (1981 - 1982) | ||||||||||||
Jän | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Max. (°C) | 7,0 | 6,6 | 10,5 | 10,6 | 15,0 | 20,0 | 18,0 | 21,9 | 20,2 | 11,3 | 9,5 | 3,9 |
Min. (°C) | -22,3 | -19,4 | -13,5 | -17,5 | -9,6 | -3,0 | -2,0 | -0,1 | 0,2 | -5,6 | -14,7 | -20,3 |
Quelle: Forschungsinstitut Gastein, Band V, Bad Gastein 2004 |
In den Jahren 1901 - 1950 blieb zwischen dem 21. November und dem 5. März die Temperatur im
Mittel unter 0°C; vom 13. April bis 23. Oktober über 5°C und vom 14. Mai bis 19. September über 10°C.
Diese Werte waren in Bad Hofgastein wie in Bad Gastein etwa gleich.
Als Frosttage bezeichnet man jeden Tag, an dem bei einem der 3 Abmessungstermine (7, 14 und 21 Uhr)
die Temperatur unter 0°C liegt. Bei Eistagen liegt sie bei allen 3 Abmessungsterminen unter 0°C.
In Hofgastein ist die Zahl der Frosttage größer, die Zahl der Eistage aber kleiner als in Bad Gastein,
weil in Hofgastein die nächtliche Abkühlung stärker ist.
Mit dem ersten Frost war bisher in Hofgastein bereits am 3.Oktober,
in Bad Gastein aber erst ab 28. Oktober zu rechnen. Der letzte Frost war in Bad Gastein am 28. April,
in Hofgastein am 30.April zu erwarten.
Sommertage mit einem Temperaturmaximum über 25°C kommen in Hofgastein häufiger vor, nämlich bereits
Ende April, in Bad Gastein aber erst im Mai und reichen bis in den September.
In Hofgastein wurden 37 solche Sommertage ermittelt, in Bad Gastein hingegen nur 29.
In der zweiten Hälfte des September setzte mit beträchtlichem Anstieg der Tagestemperaturen
der "Altweibersommer" ein, ausgezeichnet durch warme, trockene Luft und wolkenlosen
Himmel. Klimatologische Tropentage mit Temperaturmaxima von 30°C waren in Gastein bislang eine Seltenheit;
in den letzten 10 Jahren allerdings die Regel.
In den letzten Jahren ist eine derartige Konstanz bzgl. des Altweibersommer bzw. der Temperaturmaxima nicht mehr
nachzuweisen. Derartige "Tropentage" sind auch im Gasteinertal keine Seltenheit mehr und gehen bis über 34°C im Tagesmaximum.
Die Temperatur nimmt mit der Höhe ab, wobei der wärmste Monat in allen Höhenlagen der Juli ist.
In Bad Gastein lag das Temperaturoptimum zwischen 1901 und 1970 bei 24,9°C und das Minimum dieser Periode
bei -21,9°C.
Temperatur in verschiedenen Höhen | |||||||
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Monats- und Jahresmittel in verschiedenen Höhen in Gastein 1901 - 1930 (aus RAMSKOGLER 1986) | |||||||
900 m | 1000 m | 1100 m | 1500 m | 2000 m | 2500 m | 3000 m | |
Jänner | -4,0°C | -3,8°C | -3,8°C | -4,8°C | -6,8°C | -9,5°C | -12,2°C |
Juli | 14,6°C | 14,3°C | 13,8°C | 11,9°C | 8,6°C | 5,2°C | 1,8°C |
Mittel | 5,7°C | 5,4°C | 5,1°C | 3,2°C | 0,4°C | -2,7°C | -5,7°C |
Quelle: Forschungsinstitut Gastein, Band V, Bad Gastein 2004 |
Die Luftfeuchtigkeit (Wasserdampfgehalt der Luft) wird durch die relativen Feuchtigkeit und dem Dampfdruck bestimmt. Eine hohe Luftfeuchte bei hoher Temperatur wird als "schwül" empfunden. Die relative Feuchtigkeit war wieder in den Jahren 1901 - 1950 im Jänner am größten, im Frühling am geringsten. Die relative Luftfeuchte ist in Bad Gastein ganzjährig wesentlich höher als in Hofgastein, wo es um diese Zeit wärmer ist.
Die hohe Feuchtigkeit am Morgen bewirkt Nebelbildung. Das Gasteinertal weist jährlich etwa 40 Nebeltage
auf, wobei Bad Gastein im Winter gerade mal 67 Nebelstunden aufweisen,
ein großer Vorteil gegenüber den Niederungen. Der Nebel verschwindet vormittags nahezu immer.
Bevorzugt wird von den Nebeln (besonders im Herbst und im Winter) der äußere, tiefer gelegene Abschnitt des
Tales von Klammstein über Dorfgastein bis Bad Hofgastein herein. Die Nebelbildung erfolgt nachts,
die Auflösung des von Bad Gastein gut überblickbaren "Nebelmeeres" spätestens im Laufe des
Vormittags.
Nur ausnahmsweise hält sich der Nebel den ganzen Tag. Im oberen Abschnitt des Tales ist Nebel äußerst
selten anzutreffen.
% relative Luftfeuchte | ||||||||||||
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Tagesmittel von 1981 - 1982 (aus TAPPAINER 1985) - Messstation: Kl. Scharte | ||||||||||||
Jän | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Hofgastein ( 2.090 m ) | 66,2 | 60,0 | 63,6 | 71,7 | 70,8 | 74,0 | 76,2 | 73,8 | 62,4 | 63,2 | 68,1 | 68,5 |
Quelle: Forschungsinstitut Gastein, Band V, Bad Gastein 2004 |
Die Bewölkung ist von Jänner bis März (Feber) am geringsten und im April und Mai am stärksten. Bad Gastein zeigt wegen der Stauwirkung des Alpenhauptkammes öfter Bewölkung als Hofgastein. Die Sonnenscheindauer wird besonders durch die Berge bestimmt und beträgt ausgedrückt in Prozenten der möglichen Dauer, im Winter allgemein 40 - 45%, im Sommer etwas mehr. Die höchste Sonnenscheindauer in % der möglichen Dauer liegt im September, die meisten Sonnenstunden allerdings absolut gesehen weist der Juli auf. Bad Gastein liegt im Herbst und Winter größtenteils im Bergschatten. Bad Hofgastein erhält auch im Winter dank seiner offenen Lage mehr Sonnenschein. Sie scheint in Bad Hofgastein mit 3100 Stunden im Jahr länger (auch wegen der Lücke des Angertales) als in Bad Gastein. Die meisten Sonnenstunden weist der Juli auf.
Sonnenscheindauer | ||||||||||||
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Sonnenscheindauer in % der möglichen Dauer | ||||||||||||
Jän | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Bad Gastein ( 974 m ) | 40 | 49 | 50 | 45 | 45 | 47 | 49 | 51 | 54 | 52 | 42 | 39 |
Hofgastein ( 860 m ) | 38 | 49 | 53 | 50 | 46 | 47 | 49 | 51 | 54 | 52 | 41 | 36 |
Quelle: G. Mutschlechner, 1966, S. 93 |
Die jährliche Niederschlagsmenge war in den Jahren 1901 - 1950 in Dorfgastein mit 960 mm/Jahr am niedrigsten und im Nassfeld mit 1646 mm am höchsten. In Hofgastein liegt der Wert um 1230 mm, in Bad Gastein um 1170 mm. Anmerkung: 1 mm Niederschlag pro Quadratmeter entspricht 1 Liter Wasser. Die Monate Juni und Juli haben durchschnittlich die meisten, der Februar hingegen die wenigsten Niederschlagstage. Bad Gastein hat im Durchschnitt 177 solche Niederschlagstage, was durch die Staulage zu erklären ist. Aber auch an den Niederschlagstagen sind nicht sonnenlos. Meistens regnet es nur kurze Zeit.
Ganz verregnete Tage sind eher selten. Im Winter sind die Niederschlagsperioden kürzer, im Sommer die Trockenperioden. In manchem Herbst und Winter gab es Trockenzeiten, die länger als 1 Monat dauerten. Während des ganzen Jahres ist die Niederschlagswahrscheinlichkeit mittags am geringsten.
Mittlere Niederschlagsmenge | ||||||||||||
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Mittlere Niederschlagsmenge ( monatlich / jährlich ) in Millimeter ( 1901 - 1950 ) | ||||||||||||
Jän | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Nassfeld ( 1625 m ) | 85 | 57 | 90 | 141 | 134 | 190 | 216 | 211 | 182 | 137 | 123 | 80 |
Böckstein ( 1120 m ) | 76 | 57 | 75 | 109 | 122 | 156 | 186 | 182 | 148 | 112 | 126 | 89 |
Bad Gastein ( 974 m ) | 63 | 52 | 59 | 83 | 107 | 140 | 164 | 153 | 116 | 92 | 76 | 68 |
Hofgastein ( 860 m ) | 61 | 68 | 60 | 81 | 102 | 147 | 179 | 151 | 127 | 104 | 87 | 64 |
Dorfgastein ( 836 m ) | 59 | 40 | 42 | 66 | 80 | 122 | 131 | 134 | 91 | 68 | 67 | 62 |
Quelle: G. Mutschlechner, 1966, S. 95 |
Dank der guten Beschattung an der Nordabdachung der Hohen Tauern ist das innerste
Gasteinertal bzgl. der Schneeverhältnisse besonders begünstigt. Durch den Schneebelag wird die
UV-Strahlung vermehrt, andererseits aber die Staubbildung verhindert, was wieder eine größere
Reinheit der Luft bedeutet. Schneereiche Winter wechseln mit schneearmen. Die größte Schneehöhe
wird erst Mitte Februar und im Nassfeld gar erst Mitte März erreicht.
Die Schneegrenze (wo mehr Schnee liegen bleibt als abschmilzt) lag zwischen 1935 und 1945
in rund 2700 m Höhe. Seit Jahren ist sie auf 3000 m gerückt. Von der Jahresniederschlagsmenge sind 17% Schnee.
- Quelle: G. Mutschlechner, 1966
Durchschnittliche Schneedecke in unterschiedlicher Höhe | ||||
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Seehöhe | Beginn der ersten Schneedecke | Ende der letzten Schneedecke | Tage mit Schneedecke | |
Radhausberg | 1950 m | 10. X. | 10. VI. | 208 |
Nassfeld | 1625 m | 16. X. | 9. VI. | 208 |
Böckstein | 1120 m | 29. X. | 19. IV. | 156 |
Bad Gastein | 974 m | 10. - 20. X. | 10. - 20. IV | 133 |
Bad Hofgastein | 860 m | Anfang XI. | Mitte IV. | 121 |
Dorfgastein | 836 m | 15. XI. | 3. IV. | 111 |
Quelle: G. Mutschlechner, 1966, S. 97 |
Alle Gletscher gehen seit der letzten Vorstoßperiode um das Jahr 1855 mit Unterbrechungen um 1890 und 1920 zurück. Nicht nur die vom "ewigen" Eis bedeckte Fläche geht zurück, sondern auch die Eisdicke nimmt ab. Der Rückgang der Gletscher bedeutet auch Reduktion der Wasserspeicher für trockene und heiße Sommer. Das bedeutet in Zukunft Wassermangel, Abnahme der Feuchtigkeit, allgemeine Trockenheit mit allen Folgen für Pflanze, Tier und Mensch.
Der Föhn entsteht beim Vordringen warmer feuchter Luft vom Mittelmeer gegen die Alpen. Südlich der Tauern kommt es dann zu Nebel und Regen, während es im Norden dieser Wetterscheide bei blauem Himmel noch schön und trocken ist. Über dem Hauptkamm bildet sich dann häufig eine beeindruckende Wolkenbildung, die "Föhnmauer". Die Temperatur der vom Süden kommenden Luftmassen nimmt beim Ansteigen gegen die Alpen ab und die Feuchtigkeit ebenfalls. Beim Absteigen der Luft in unserem Gebiet erwärmt sich die Luft pro 100 Höhenmeter um 1°C und kommt dann warm und trocken im Tal an. Im Jahresmittel gibt es etwa 65 Föhntage, gehäuft im Frühjahr und Herbst. Viele Menschen reagieren auf die Föhnwetterlage mit Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Gereiztheit und Depressionen. Die Föhnluft ist sehr rein und bedingt die gute, klare Fernsicht. Nach Abklingen des Föhns folgt meist schlechtes Wetter, während es südlich des Alpenhauptkammes wieder schön geworden ist.
Der Luftdruck schwankt in Gastein zwischen 646 und 689 Millimeter, was eine geringere Sauerstoffspannung in der Luft bedingt.
Die Radioaktivität in der Luft zeigt nicht nur in Thermalbaderäumen, im Heilstollen usw. einen
erhöhten Wert, sondern auch im Freien.
Die Messungen im Bereich von Thermalquellen ergaben
Mittelwerte um 2,14 - 5,5 pico-Curie pro Liter Luft (79,18 - 203,5 Bq/m3 Luft). Das ist ein Vielfaches des Radongehaltes über
dem Festland. Im Freien beträgt normalerweise die mittlere Radonkonzentration ungefähr 10 Bq/m3,
in Wohnräumen sind es ungefähr 50 Bq/m3 und in den Luftporen im Erdboden ungefähr 20.000 Bq/m3
(in Österreich gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert
für balneotherapeutisch nutzbare radonhaltige Luft liegt bei 1.000 pico-Curie pro Liter Luft = 37.000 Bq/m3 Luft).
In Böckstein bewirken die aktiven Gesteine des Nassfeldertales eine Erhöhung des
Radon-Gehaltes der Luft um durchschnittlich 2,1 pico-Curie pro Liter Luft (= 77,7 Bq/m3 Luft).
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Dokumentation : Klima und Witterung - Muchar, 1834
• Umwelt : Klima im Wandel - Schnee im Tal • Umwelt : Strahlung - Höhenstrahlung • Umwelt : Wolkenbildungen - in Gastein |
Quellen: Der Text wurde zum Teil unverändert dem Buch: "Die Natur des Gasteinertals" von Georg Mutschlechner, 1966 - und dem Buch "Die Kleinsäuger der Gasteiner Tauernregion" von Hans Christine Ringel/Norbert Winding, Bad Gastein 2004 (Forschungsinstitut Gastein) - und diversen Internet-Quellen - entnommen.
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