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SMir - Gesteine/Mineralien im Gasteinertal: Kristallsystem - rhombisch
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Kristallsystem: rhombisch

Die 7 Kristallsysteme werden aufgrund der unterschiedlichen Winkel der Achsen und den Verhältnissen der Achsenlänge charakterisiert. Hier wird das rhombische Kristall-System vorgestellt, wobei hier die Länge der Achsen a, b und c ungleich sind. Es besteht aber allseits ein rechter Winkel.

RHOMBISCH - Dieses Kristallsystem kennt nur 3 Symmetrie-Klassen. Werden 2 gleiche Spiegelebenen senkrecht miteinander gekreuzt, so entsteht eine 2-zählige Symmetrie-Achse, die in den Schnittgeraden der beiden Spiegelebenen liegt. Die 4 Flächen allgemeiner Lage bilden eine Pyramide. Der Querschnitt der Pyramide ergibt einen Rhombus, deshalb heißt dieses Kristallsystem "rhombisch". Außer Pyramiden können zwei Pinakoide, zwei Pedia, Domen und Prismen auftreten.

Das rhombische Kristallsystem

Pfeil

r h o m b i s c h

- Die charakteristischen Formen dieses Kristallsystems -
Pyramide, rhombisch Rhombische
Pyramide
mm2
Rhombisch-pyramidale Symmetrieklasse - Rhombische Hemimorphie! - Es existiert 1 zweizählige Symmetrieachse und 2 Symmetrieebenen. 2 Achsen des Achsenkreuzes a und b liegen in den Symmetrieebenen, die Achse c fällt mit der 2-zähligen Achse zusammen. Sie ist polar (einseitig), d.h. die Flächen der Oberseite brauchen keine entsprechende Fläche auf der Unterseite zu haben.
- Flächenkombinationen bestehen aus dem Pinakoid, Doma und Prismen.
- Symmetrie: 1 digonale Symmetrieachse; 1 + 1 Symmetrieebenen.
- Beispiele: Hemimorphit (Kieselzinkerz), Struvit
Disphenoid, rhombisch Rhombisches
Disphenoid
222
Rhombisch-disphenoidische Symmetrieklasse - Rhombische Hemiedrie! - Werden zwei zweizählige Achsen senkrecht aufeinander gestellt, dann ergibt sich eine dritte 2-zählige Achse. Die 3 zweizähligen Achsen sind zweiseitig, Richtung und Gegenrichtung sind gleich. Der dabei entstehende geschlossene Körper ist von 4 Flächen begrenzt und besteht aus 2 Keilen oder Sphenoiden, die symmetriegemäß ineinander geschoben sind. Dieser wird Disphenoid genannt und kann auch als verzerrtes Tetraeder aufgefasst werden. Mit höherer Symmetrie kommt es als tetragonales Disphenoid noch einmal vor. Das reguläre Tetraeder hat eine noch höhere Symmetrie.
- Flächenkombinationen bestehen noch aus dem Pinakoid und Prismen.
- Symmetrie: 1 + 1 + 1 digonale Symmetrieachsen.
- Beispiele: Epsomit
Dipyramide, rhombisch Rhombische
Dipyramide
2/m2/m2/m
(= mmm )
Rhombisch-dipyramidale Symmetrieklasse - Rhombische Holoedrie! - Zwei senkrecht aufeinander stehende Achsen mit einem Symmetriezentrum kombiniert ODER zwei aufeinander senkrecht stehende Symmetrieebene mit einer senkrecht zu ihnen stehenden 2-zähligen Symmetrieachse bzw. eine auf beiden ursprünglichen Symmetrieebenen senkrecht stehende weitere Symmetrieebene ergeben immer eine Körper mit 8 Flächen, und zwar eine Doppelpyramide. Die Klasse heißt deshalb rhombisch-dipyramidal.
- Flächenkombinationen bestehen weiters aus dem Pinakoid und dem Prisma.
- Symmetrie: 1 + 1 + 1 digonale Symmetrieachsen bzw. 1 + 1 + 1 Symmetrieebenen, 1 SZ.
- Beispiele: Bismuthinit - Brookit - Baryt, Schwefel, Olivin, Topas, Aragonit, Staurolith, Anhydrit, Coelestin, Anglesit, Witherit, Chrysoberyll.

Die Hermann-Mauguinschen Symbole: Die 2-zähligen Achsen und die Symmetrieebenen werden in den 8 Kristallklassen aus dem triklinen, monoklinen und rhombischen Kristallsystem mit den Symbolen 2 und m charakterisiert. Das Symbol 2/m (zwei über m) der monoklin-prismatischen Klasse entspricht einer 2-zähligen Achse, die senkrecht auf einer Symmetrieebene steht (2/m= m).
Es wird immer zuerst die Symmetrieachse in Richtung der Achse a angegeben, dann folgt b und zuletzt c. Eine Symmetrieebene liegt immer senkrecht zu der entsprechenden Achse.

Weitere Kristallsysteme finden sich auf den Seiten:
kubisch - hexagonal - mono-/triklin - tetragonal - trigonal

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© 2004 Anton Ernst Lafenthaler
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