Gesteine Gasteins | |||
|
Mechanische und chemische Sedimente entstehen durch Vorgänge auf der Erdoberfläche, die ständig der Verwitterung und der Erosion durch Regen, Flüsse, Wind und Eis unterliegt. Die chemischen Vorgänge werden von physikalischen Einwirkungen begleitet, wobei insbesonders das Wasser in die Gesteine eindringen kann und ihren Zerfall hervorruft. Die Zerfallsprodukte werden abtranstportiert und als Sediment an Flussmündungen, in Seen oder im Meer abgelagert. Durch Anhäufung dieses abgewanderten Materials entstehen dann die Sedimentgesteine (=Sedimentite). Fast alle Sedimentite sind geschichtet und zeigen durchgehende Grenzlinien und beiderseits davon unterschiedliches Gesteinsmaterial.
Die Klammkalke bilden feste grauen Kalkzüge mit schiefrigen, phyllitischen Zwischenlagen.
Sie sind steil aufgerichtet und in stängelige Formen gegliedert.
Das leicht lösliche Calcium hat die Entstehung von Höhlen ermöglicht - siehe dazu die -
Entrische Kirche - am Ende des Tales in Klammstein.
Anmerkung:
Die Namen Klammkalk und für die durch Übergänge mit ihm verbundenen Phyllite Klammschiefer wurden von
BECKE und BERWERTH anläßlich ihrer geologischen Untersuchung während des Baues der Tauern-Eisenbahn
in der Gasteiner Klamm zu Anfang dieses Jahrhunderts geprägt (Quelle: Exner).
An die Klammkalke schließt die Schieferhülle, welche aus relativ weichen Gesteinsarten besteht
und in welcher Züge von härteren Gestein zwischengeschaltet ist.
Auch Schiefertone finden sich hier in der angrenzenden Schieferhülle.
Kalk-/Dolomitbildungen finden sich noch am Stubnerkogel bzw. - Zittrauerscharte/Hirschkar -
wo ein schmales Band von Quarzit, Rauwacke, Dolomit und Kalkmarmor über die - Poserhöhe -
zum Flugkopf zieht. Diese liegen dem Zentralgneis direkt auf.
Im Angertal unterhalb der Bahn konnte noch bis in jüngste Zeit ein weißer Kalkmarmor, genannt
Angertalmarmor abgebaut werden.
Dolomit kommt als Dolomit-Marmor im Angertal-Gebiet vor. Es ist ein durch Magnesiumzufuhr veränderter, gelblich-weißer Kalk in kristalliner Form. Aus Dolomit-Gestein besteht auch die - Arlspitze - (Schuhflicker) und die massig abgerutschten riesigen Gesteinsbrocken, die etwas weiter nördlich bis westlich weit hinunter reichen und in grauen wie in cremefarbenen Tönen vorkommen.
Als Rauwacke wird ein löchrig-zelliger Dolomitstein bezeichnet (Zelldolomit). Die Hohlräume entstehen durch das Herauslösen von eingelagerten Kalk. Dolomit- und Kalkstein sind wie z.B. in der Erzwies bei der - Nachtkarwand - kaum zu trennen. Hier scheint die Bezeichnung Dolomit-Kalk-Marmor-Formation treffend.
Die in Gastein vorkommenden Sedimentgesteine alphabetisch geordnet . . .
- Klicken Sie auf die Bilder bzw. die Links zur Bildbetrachtung -
ARCHIV - Beschreibung einzelner Gesteine | ||
Kalkgesteine | ||
Als Kalkgesteine werden alle Sedimentite bezeichnet, die einen überwiegenden Kalkgehalt aufweisen, gleichgültig welcher Entstehung. Sie werden den chemisch-biogenen Sedimentgesteinen zugeordnet. Hauptlieferant für die kalkige Substanz sind Organismen. Dolomit besteht überwiegend aus Dolomitspat und zeigt durch Kalk- und Tonbeimengungen alle Übergänge zu Kalkstein. Dolomitstein kommt häufig gemeinsam mit Kalkstein vor und tritt dann wegen der geringeren Verwitterungsanfälligkeit rippenartig hervor. Unterliegen derartige Gesteine der Metamorphose, so werden sie als kristalline Kalke und Marmor bezeichnet. | ||
Dolomit Dolomitstein ◊ Bild-Galerie |
Dolomit (= Magnesium-Calcium-Carbonat) - Monomineralisches Gestein mit mindestens 50% Dolomitspat.
Durch Kalkbeimengungen gibt es alle Übergänge zu Kalkstein.
Hier ist Dolomitgestein vermutlich durch Spätdiagenese entstanden (fehlende Fossilien, massiges und
grobkörniges Gefüge). Der Dolomitstein fühlt sich rauh an.
Die Farben reichen von weiß über cremefarben bis grau. Dolomitmarmor ist metamorphisiertes reines Dolomitgestein.
Vorkommen in Gastein: Schuhflickergebiet Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Schuhflicker/Gasteinertal am 16.11.2003 |
|
Klammkalk Kalkstein ◊ Bild-Galerie |
Kalkstein ist ein monomineralisches Gestein und besteht hauptsächlich aus Calcit
(Akzessorien verursachen die unterschiedlichsten Färbungen des Kalksteins). Der Klammkalk ist ein
dunkelgrauer, halbkristalliner Bänderkalk. Varietät: Hämatiteinlagerung im Kalkstein verursachen eine
rötliche Färbung.
Anmerkung: Da er bereits ein metamorph veränderter Kalk ist, kann er auch zu den - Metamorpha - gestellt werden. Vorkommen in Gastein: Klammkalkzone - im Gebiet Klammstein. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Klamm/Gasteinertal am 16.04.2003 |
|
Rauwacke Dolomitstein |
Als Rauwacke wird ein löchrig-zelliger Dolomitstein bezeichnet (Zelldolomit).
Die Hohlräume entstehen durch das Herauslösen von eingelagerten Kalk.
Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Nachtkarwand/Gasteinertal am 15.7.2005 |
Evaporite | ||
Zu den Salzgesteinen (Evaporite) werden chemogene Sedimente wie Chloride, Sulfate und Borate zusammengeasst. Es sind meist leicht lösliche Salze, die durch Verwitterung in Sedimentationsbecken transportiert wurden, wo die Verdunstung stärker war als der Zufluss. Die einzelnen Minerale werden nacheinander entsprechend ihrer Löslichkeit ausgefällt. Zuerst scheiden sich Anhydrit und Gips ab und bilden weißlich, graue feinkörnige Gesteine. | ||
Mg-/Ca-Sulfat- Sediment |
Diese Ausblühungen sind das Resultat einer chemischen Sedimentation.
Hier sind die schwefelgelben, feinkristallinen Krusten auffallend, welche sich als - Copiapit - identifizieren lassen.
Die weißlichen Ausblühungen hingegen sind Gips (CaSO4 . 2 H2O) und Epsomit (Bittersalz).
Die an graue Watte erinnernden Ausblühungen entsprechen dem Hexahydrit und Pentahydrit (Allenit). Es sind Magnesiumsulfate (MgSO4 . 5/6 H2O). Zusätzlich kommt Gips (CaSO4 . 2 H2O) und Epsomit (Bittersalz) vor. Vorkommen in Gastein: Höhenweg! Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Gadaunerer Schlucht, Gasteinertal 2008 |
Pelite | ||
Zu den Peliten gehören Ton und Tongestein, sowie Löss und Lössgestein. Es handelt sich um Gesteine mit einer Korngröße unter 0,05 mm. Unverfestigte klastische Sedimente werden als Ton, verfestigte Sedimente als Tongestein bezeichnet. Sie bestehen vor allem aus Koalinit, Illit und Montmorillonit mit organischen Beimengungen (Carbonate, Sulfate, Phosphate, Oxide etc.) und evtl. nichttonige Bestandteile wie Quarz, Feldspäte und Glimmer können vorkommen. | ||
Schieferton Tonstein |
Die Tone setzen sich aus Tonminerale (Koalinit, Montmorillonit, Illit) und aus
Mineraltrümmern (Quarz, Feldspat, Glimmer) zusammen.
In unterschiedlichen Mengen können Hämatit, Limonit, Calcit, Dolomit, Gips, Sulfide u.a.
beigemengt sein. Ausgangsgestein ist toniges Sediment (Pelit).
Tonsteine sind weich, man kann sie in der Hand zerreiben und fühlen sich fettig an.
Bei feinplattig ausgebildetem Gefüge spricht man wie hier von Schieferton.
Diese Schiefrigkeit ist durch die Einregelung der blättrigen Tonminerale zurückzuführen,
offensichtlich durch den Überlagerungs-Druck der darüberliegenden Sedimentlast.
Charakteristisch ist der erdige Geruch der Tonminerale.
Siehe auch - Tonschiefer
Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Unterberg/Gasteinertal am 29.04.2003 |
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Mineralogie : Klassifikation der Mineralien -
• Gesteinskunde : Eruptivgesteine - Plutonite, Vulkanite • Gesteinskunde : Metamorphe Gesteine - • Geologie : Zentralalpen - Geolog. Übersicht |
Gesteinsbestimmung und Beschreibung ohne Gewähr.
Fehlbestimmungen können nicht ausgeschlossen werden.
Panoptikum - | - Naturbilder |
Home | Stichwortverzeichnis | Inhaltsverzeichnis | Wanderwege | Tiere | Pflanzen | Ökologie | Geologie | Biotope |
Gesteine im Gasteinertal : Sedimentgesteine
© 2003 Anton Ernst Lafenthaler
s-ssedi