Gesteine Gasteins | |||
|
Die Klasse der Elementminerale (= gediegene Elemente) werden in 80 Mineralarten und -varietäten vereinigt, die sich aus nur 24 chemischen Elementen aufbauen. Hier sollen die sog. gediegenen Elemente in Metalle, Halbmetalle und Nichtmetalle gruppiert und die auch im Gasteinertal vorkommenden Elemente entsprechend zugeordnet werden.
In den Klüften des Zentralgneis konnten sich Erze aus metallhaltigen Lösungen abscheiden. Mit fortschreitender Abkühlung kam es zur Ausscheidung von Quarz und verschiedene Erze. Die Füllungen der Spalten hat sich nach und nach vollzogen, was zu Mineralauflösungen und Verdrängung einzelner Minerale geführt hat. Nur ein einziges, unter einem Winkel von 70° von SSW nach NNO verlaufendes Spaltensystem, welches sich steil nach Osten neigt ist erzführend.
METALLE - Kupfer, Silber, Gold
Das abdichtende Dach der Schieferhülle versperrte den Lösungen den Weg und begünstigte so die Ausfällung der
Metalle.
Gold kommt im Gasteinertal vornehmlich körnig oder in Form dünner Blättchen vor oder aber findet sich
eingebettet in grauem Quarz. Die Erzführung besteht aus Freigold oder goldführenden Kiesen wie Schwefelkies,
Arsenkies, Kupferkies und wenig Zinkblende. Insgesamt bleibt die Goldführung auf die Randzone des Zentralgneis beschränkt.
Das "Goldfeld" reicht vom Tauerntunnel (Böckstein) nach Westen bis zur Großglocknerstraße (=Tauerngold).
Silber kommt rein, als Legierung mit Gold (unbeschränkt mischbar) oder aber viel häufiger gemeinsam mit
Kupfer, Arsen u. a. Elementen vor.
Derbes Vorkommen in Klumpen, Blechen, Körnern oder sehr häufig auch dendritisch.
Silber ist bei Reaktion mit Schwefel (Ag2 S) schwarz angelaufen.
Silber und Gold ist beliebig mischbar und findet sich auch fein verteilt
zusammen mit Pyrit (Schwefelkies, Eisenkies), im Arsenkies (Arsenopyrit), Kupferkies, in der Zinkblende und
im Bleiglanz.
Halb-METALLE - Arsen, Antimon, Wismut
Gegen den Silberpfennig zu tritt der Goldquarzgang aus dem Zentralgneis in die Schieferhülle über und
ändert die Erzführung zu Silber, Pyrit und Arsenkies. Der Goldgehalt nimmt ab und der Silbergehalt zu.
Am - Silberpfennig - und Erzwies ist es Blei und Silber.
Das Giftbrünnl ist besonders arsenhaltig. Antimon und Wismut kommen in Gastein als Antimonglanz und Wismutglanz vor,
beide Schwefelverbindungen.
Nicht-METALLE - Kohlenstoff, Schwefel
Während des Vortriebes des Imhof-Stollen konnte Gold, Silber, Arsen und Schwefel abgebaut werden.
Schwefel bildet unterschiedliche Sulfatminerale und Sulfatausblühungen. Graphit kommt
bei uns selten im Glimmerschiefer vor.
Die Halb- und Nicht-Metalle kommen bei uns wie schon erwähnt meist als komplexe -
Metall-Schwefelverbindungen - vor und werden auch dort vorgestellt.
Die im Gasteinertal vorkommenden Gediegenen Elemente alphabetisch geordnet . . .
- Klicken Sie auf die Bilder bzw. die Links zur Bildbetrachtung -
ARCHIV - Beschreibung einzelner Mineralien | ||
Gold Aurum |
Chemismus : Au - Kristallsystem: kubisch - Kristallklasse: m3m
Goldgelbe Farbe; bei zunehmendem Silbergehalt fast weiß. Hoher Metallglanz, keine Spaltbarkeit. Verwechslung mit Pyrit, Chalkopyrit oder angewittertem Biotit (Katzengold) möglich. Unterscheidung durch Härte, Verformbarkeit (Gold lässt sich mit dem Messer schneiden) und fehlende Oxidationserscheinungen. Das Tauerngold kommt sowohl als Freigold in einem schon äußerlich kenntlichen (fettglänzenden, oft graublauen, manchmal auch eisenschüssigen rotrahmigen) Quarz oder in feinster, dem Auge unsichtbarer Verteilung im Schwefelkies, Arsenkies, Zinkblende oder Kupferkies vor. Das Revier Siglitz-Bockhart-Erzwies besitzt zahlreiche Quarzgänge mit Pyrit, Arsenkies, Zinkblende und Kupferkies, in denen sich das Gold feinst verteilt verbirgt (Exner, 1957). Gold-Quarz-Gänge in Paragenese mit hochthermalen Pyrit, Arsenopyrit, Pyrrhotin, auch Chalkopyrit, Turmalin u.a. - Vorkommen in den Klüften vom Radhausberg bis zum Silberpfennig (Tauerngold). Archivbilder . . . Foto (Mikro): Prof. Dr. W.Stoll, Hanau |
|
. . . . | Silber Argentum |
Chemismus : Ag - Kristallsystem: kubisch - Kristallklasse: m3m
Metall - Meist derbes Vorkommen in Klumpen Blechen. Körneroder sehr häufig auch dendritisch. Rein oder als Legierung mit Au (unbeschränkt mischbar); gelegentlich enthält Silber auch Hg, Cu und Bi, selten Sb, As oder andere Elemente. Silberweiße Farbe (in Verbindung mit Schwefel schwarz angelaufen), hoher Metallglanz und Reflexionsvermögen, keine Spaltbarkeit. Leicht an der Farbe, Verformbarkeit und Härte erkennbar. Verwechslung mit Antimonsilber möglich. Vorkommen: Silberpfennig, Erzwies, Radhausberg. Kein Foto |
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Mineralogie : Klassifikation der Mineralien -
• Gesteinskunde : Eruptivgesteine - Plutonite, Vulkanite • Gesteinskunde : Metamorphe Gesteine - • Gesteinskunde : Sedimentgesteine - • Geologie : Zentralalpen - Geolog. Übersicht |
Anmerkung: Mineralienbestimmung und Beschreibung ohne Gewähr.
Fehlbestimmungen können nicht ausgeschlossen werden.
Panoptikum - | - Naturbilder |
Home | Stichwortverzeichnis | Inhaltsverzeichnis | Wanderwege | Tiere | Pflanzen | Ökologie | Geologie | Biotope |
Minerale im Gasteinertal: Element-Minerale
© 2004 Anton Ernst Lafenthaler
s-element