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SM - Minerale im Gasteinertal: Sulfate (Wolframate)
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Sulfate

Das Sulfat-Ion (SO4-) entsteht in der Natur durch Oxidation aus Schwefel der Schwefelverbindungen, insbesondere der Sulfide. Voraussetzung dabei ist ein hoher Sauerstoffpartialdruck sowie in vielen Fällen die Anwesenheit von Mikroorganismen. Beide Bedingungen sind nur an der Erdoberfläche gegeben. Somit sind es in Gastein vornehmlich die Oxidationszonen von Erzlagerstätten. Die relativ großen [SO4]-Komplexe bleiben nur mit entsprechend großen Kationen stabil (Ba, Pb,Ca etc.). Je kleiner das Kation, umso instabiler die Verbindung und umso mehr ist der vermehrte Einbau von H2O notwendig. Die Härte der Sulfate ist stets gering und liegt maximal bei 3,5; die meisten sind farblos oder durchsichtig.

Die in Flusswasser gelösten Ionen scheiden sich nach der Verdunstung des Wassers als Salze aus. Je nach Einzugsgebiet finden wir Carbonat-, Sulfat- und Chloridablagerungen. Klimatische Einflüsse können zu verschiedenen Salzbildungen führen, wobei Carbonate schon bei niedrigen, Sulfide bei höheren und Chloride erst bei sehr hohen Temperaturen zur Salzbildung führen.

Sulfat-Minerale im Gasteinertal

Sulfatausblühungen, welche sich an pyritführenden Gesteinen finden entstehen durch Verwitterung des Pyrits. Die freiwerdende Schwefelsäure wirkt auf die Gesteine zersetzend und führen zu neuen wasserhaltigen Sulfatmineralen. Meist handelt es sich um Gips, Epsomit und Eisenvitriol. An den Felswänden der - Gadaunerer Schlucht - finden sich auf den Felswänden feinkristallin Copiapit. Die weißen Ausblühungen sind teils Gips, teils Epsomit. Weiße bis graue, wie Watte aussehende Ausblühungen enthalten Magnesiumsulfate wie Pentahydrit (Allenit) und Hexahydrit. Diese finden sich aber auch an vielen anderen Stellen, wo Verwitterung stattfindet.

In diese Gruppe der "Sulfat-Minerale" werden auch die Chromate, Molybdate und Wolframate angegliedert, da diese wie der Schwefel in den Sulfaten, tetraedisch von Sauerstoff umgeben und damit diesem strukturell ähnlich sind. Weiter sind viele dieser Minerale, wie die Sulfate, Verwitterungsbildungen und treten deshalb auch gern in den Oxidationszonen von Erzlagerstätten auf.

Im Gasteinertal vorkommende Sulfat-Minerale alphabetisch geordnet . . .
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ARCHIV - Beschreibung einzelner Mineralien
Sulfate
Epsomit, Copiapit Copiapit
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Chemismus : Fe2Fe43 bzw. MgFe43+(SO4)6(OH)2.20H2O - Kristallsystem: triklin
Feinkristalline, schwefelgelbe Krusten bildend. Es können auch Zn, Cu, Al, Mg u. a. Elemente im Kristallsytem vorkommen mit entsprechender Bezeichnung wie Ferricopiapit, Zinkcopiapit, Kupfercopiapit etc.
Copiapit enthält hier am Höhenweg Magnesium und Eisen und kommt gemeinsam mit Epsomit vor.
Vorkommen in Gastein: Höhenweg - Gadaunerer Schlucht - und Faschingberg.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Faschingberg 2003 // Gadaunerer Schlucht, Gasteinertal 2008
Epsomit Epsomit
Bittersalz
Chemismus : MgSO4 . 7H2O - Kristallsystem: rhombisch - Kristallklasse: 222
Das Magnesiumsulfat Epsomit, auch Bittersalz wegen des bitteren Geschmacks genannt ist ein Verwitterungsprodukt. Natürliche Kristalle sind selten, dann nadelförmig. Gewöhnlich sind es traubige Massen mit fasriger Struktur, auch krustig. Farbe weiß, spröde, glasglanz, durchsichtig bis durchscheinend. Kommt in krustigen Aggregaten im Nebengestein vor, wenn dieses reich an Magnesium ist oder in der Oxidationszone von Pyritlagerstätten. Die an graue Watte erinnernden Ausblühungen entsprechen den Magnesiumsulfaten Pentahydrit (Allenit) und Hexahydrit (MgSO4 . 6 H2O).
Symbol Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Faschingberg, Gasteinertal am 07.02.2003
Wolframate
Scheelit Scheelit
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Chemismus - Scheelit : Ca [Wo4] - Kristallsystem: tetragonal - Kristallklasse: 4/m
Häufig isomerer Einbau von Cu, auch etwas Ce sowie Mo. Tetragonal (dipyramidal). Kristalle meist aufgewachsen und dipyramidal, weniger tafelig; seltener kompakte Aggregate. Farbe wechselnd, meist um gelb, grau und grünlich; durchscheinend. Fett- bis Diamantglanz. Fluoresziert hellbläulich, z.T. gelb (Mo-Gehalt). Unebener Bruch. Mineral oft schwer erkennbar. Hilfsmittel sind Fluoreszenz, Dichte, Form und Fettglanz. Begleitmineral von Quarzadern in der Tauernregion.
Anmerkung: Der abgebildete Scheelit ist Teil der Sammlung von Herrn Zlöbl, Böckstein.
Symbol Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Sammlung Zlöbl, Böckstein 2009
Weiterführende und verwandte Themen :
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Anmerkung: Mineralienbestimmung und Beschreibung ohne Gewähr.
Fehlbestimmungen können nicht ausgeschlossen werden.

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Minerale im Gasteinertal: Sulfate
© 2004 by Anton Ernst Lafenthaler
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