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Geologie : Gasteinertal | ||
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Die vorliegende Arbeit ist die gemeinsame Überarbeitung der Dissertationen "Geologie der Nordrahmenzone
der Hohen Tauern zwischen Gasteiner Ache und Schuhflicker" von H. ypeer.
Zwei mächtige Klammkalkzüge erscheinen als Isoklinalfalten und -mulden verformte Gesteinspakete,
denen enggepresste Schiefermulden eingelagert sind. Bedingt durch eine tektonische Anschoppung am Tauernnordrand bzw.
im Zuge des Faltenbaues erreichen sie Mächtigkeiten bis über 1500 m, verschmälern sich jedoch unter Aufgliederung
in mehrere Züge nach Osten und Westen.
Während bei Ch. EXNER 1957 und A. TOLLMANN die Klammkalkzone noch ein Teil des unterostalpinen
Tauernfensterrahmens verkörpert, taucht bei G. FRASL 1958 in seiner ausführlichen Arbeit über
die Seriengliederung der Tauernschieferhülle der Gedanke an eine penninische Zuordnung auf.
1963 bringt H. MOSTLER erstmals schlüssige Beweise für eine Einstufung der Klammkalkzone ins Penninikum.
Die neueste Arbeit stammt von Ch. EXNER 1979, worin die Nordrahmenzone, bestehend aus Sandstein-Breccienzone und Klammkalkzone,
als "Analogon zur Matreier Zone" dargestellt wird; so die Einleitung
im Jahrbuch der geologischen Bundesanstalt, Band-123.
Nördlich der Tauernschieferhülle der Umgebung von Gastein (Bernkogel-Gebiet) schließt sich die Sandstein-Breccien-Zone (BRAUMÜLLER, 1939) an, in der der flyschartige Sandstein steckt. Dann folgt die Klammkalkzone, die durch zahlreiche "Trias"-Züge mit Rauwacke, Gips, Dolomit und durch fraglichen Verrucano (QBP-Serie) gegliedert ist. Zwischengeschaltet sowohl in der Sandstein-Breccien-Zone als auch in der Klammkalkzone sind Schwarzphyllite, Kalkphyllite, Ultrabasite (Serpentinite), Metadiabase, Grünschiefer und Grünphyllite (vorwiegend Tuffite). Somit werden die Sandstein-Breccien-Zone und die Klammkalkzone im folgenden als Nordrahmenzone der Hohen Tauern zusammengefasst.
A - Sandstein-Breccienzone :
Die zwischen Rauriser und Gasteiner Ache durch mächtige Diabas- und Sandsteinzüge sowie schmälere Dolomitbreccienzüge
gekennzeichnete, einheitlich E-W streichende Zone, schwenkt mit Mächtigkeitsreduktion
zum Gasteinertal hin nach SW ein. Sie löst sich östlich der Ache vorübergehend in Schwarzphylliten auf.
Der Schichtbestand der Zone verschwindet dabei nicht zur Gänze:
schmale Sandsteinlagen, Dolomitbreccienlinsen
und Kalkgeröllhorizonte zeigen noch eine Verbindung zu dieser Zone. Erst beim Reitergut (Bergl) setzt
mit charakteristischem Muskovit-führenden Sandstein nördlich Arltörl mit mächtigen Dolomitbreccien, die typische Lithologie
der Zone erneut ein. Von hier ziehen die Dolomitbreccienzüge mit einem schmalen Streifen Sandstein an der Basis
nach Osten ins Großarltal.
Zu den beiden Leitgesteinen - Sandstein und Dolomitbreccie - gesellen sich Schwarzphyllit, Kalkphyllit, Kalkmarmor,
graue karbonatführende Quarzite, Chloritserizitphyllite, Diabas- und Grünschieferzüge.
Eine klare Abtrennung von der Tauernschieferhülle (Obere Schwarzphyllitzone EXNER 1957) ist durch sedimentäre
Beziehungen nicht möglich.
B - Schwarzphyllit (Rauriser Phyllit) : Ein sehr weit verbreiteter Gesteinstyp ist ein dünnschichtiger ebenflächiger, graphitisch abfärbender Phyllit, der großteils wenig metamorph erscheint. Durch verstärktes Auftreten von Quarz und/oder Karbonat erscheinen die Phyllite etwas höher metamorph, mit den für die Rauriser Phyllite typischen Adern und Knauern, dabei verlieren sie den intensiv schwarzen Farbton und werden etwas heller grau. In Schwarzphylliten sind Grünschiefer eingelagert, die als Metadiabase, Metatuffe und -tuffite identifiziert wurden. Chemische Analysen ergaben eine alkaliolivinbasaltische Zusammensetzung. Die Pyroxene der Metadiabase sind diopsidische Augite.
C - Serizitquarzschiefer . Feinbreccien . Geröllschiefer : Vom Steinbruch Klammstein (Gasteiner Ache) an, über die Untere und Obere Rainer Alm, Gasteiner Höhe, Schernberger Alm ins Großarltal, liegt eine im wesentlichen grüne, grobklastische Gesteinsfolge in wechselnder Mächtigkeit zwischen dem Klammkalkzug des Klammpasses im Norden und dem Zug Hörndl - Schied (Großarltal) im Süden. Die Serie ist die Fortsetzung der westlich der Gasteiner Ache im Bereich Huber Alm auftretenden Quarzit-Breccien-Porphyroid-Serie EXNERs. Der vorherrschende Gesteinstyp ist ein chlorithältiger Serizitquarzschiefer mit einer Geröllführung im Grobsand-Feinkiesbereich.
D - Grünschiefer : Die mikroskopsiche Beschaffenheit der Grünschiefer zeigt viel größere Unterschiede als man dem lithologischen Aussehen nach vermuten würde. Es ließen sich verschiedene Laven- und Tuffabkömmlinge unterscheiden, sowie mit Sediment vermischte Tuffe - Metatuffite. Im Folgenden werden nur die Grünschiefervorkommen des Gamsgrabens (Gasteiner Tal) beschrieben. Diese Grünschiefer bilden anscheinend das "Liegende" der Serizitquarzschiefer (Fortsetzung der QBP-Serie EXNERS 1979), und sind aus Metadiabasen und Tuffen aufgebaut.
E - Chloritoidschiefer : Am E-Ende des Forstweges N Mayerhofen, der in 1200 m Sh vom Mayerhofen Heimalmweg Richtung Osten abzweigt, steht ein ca. 5 m mächtiges, weißes, quarzreiches Phyllitband an, in dem makroskopisch bis 5 mm große Chloritoide sprossen. Ein zweites Vorkommen im Gastein Tal liegt direkt am Mayerhofen Heimalmweg in 1190 m SH. Die Chloritoidbildung ist im Gasteintal nur von einem Quarzitband in den Serizitquarzschiefern und aus Phylliten aus dem Südteil des Gebietes bekannt.
F - Klammkalk : Die Nordrahmenzone wird von zwei mächtigen Klammkalkzügen beherrscht: Dem Zug Hörndl-Austuhl-Breitenebenwald im Süden und dem Zug Klammpass-Höllwand-Kitzstein im Norden. Die schmalen E-W streichenden Klammkalkrippen im Bereich der Paarseen, sind abgequetschte Antiklinalkerne. Der südlichste Sporn des nördlichen Klammkalkzuges (Plattenwand) taucht mit E-fallenden Achsen unter die Geröllschiefer der Gasteinerhöhe, um in der Heugatwand, nördlich der Kote 1997 wieder aufzutauchen.
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Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt 1980, Band 123/2 - Geologische Karte, Nordrahmenzone |
![]() | 1 Talalluvionen | ![]() | 12 Chloritquarzschiefer - klastikaführend |
![]() | 19 Dolomitbrekzie |
![]() | 5 Gehängeschutt | ![]() | 13 Grüner Quarzit | ![]() | 20 Schwarzphyllit |
![]() | 8 Grünschiefer | ![]() | 14 Serizitquarzschiefer - Feinbrekzien |
![]() | 21 Sandiger Schwarzphyllit |
![]() | 9 Metadiabas | ![]() | 15 Flyschartiger Sandstein | ![]() | 22 Klammkalk |
![]() | 10 Chloritalbitepidotphyllit | ![]() | 17 Karbonatquarzite | ![]() | 23 Dolomit (-Schiefer) |
![]() | 11 Chloritquarzschiefer | ![]() | 18 Kalkmarmor |
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Nordrahmenzone Ostflanke | ||
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Klammstein | Raineralm | Paarseen |
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Mayerhofalmen | Kendlach |
Anmerkung: Beschreibungen und Textstellen der Geologie von Gastein inklusive der geolog. Karte wurden
dem Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt 1980, Band 123 - "Geologie der Nordrahmenzone der Hohen Tauern"
von Helmut Peer und Wolfgang Zimmer - entnommen.
Falschinterpretationen nicht ausgeschlossen. Beschreibung ohne Gewähr.
Panoptikum - | ![]() |
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© 2013 Anton Ernst Lafenthaler
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