Tp3 - Zentralalpen/Gasteinertal: Klammkalkzone - Rauchkögerl / Drei Waller
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Geologie : Gasteinertal |
Hohe Tauern . Gasteinertal
Nordrahmenzone West
... geologischer Querschnitt bei Gastein - Westflanke ...
Das aus Klammkalk bestehende Rauchkögerl liegt im wesentlichen
im Schwarzphyllit, der bis hinüber zum Bernkogel gesteinsbildend ist.
Das etwa 100 m südlich gelegene Kreuzkögerl besteht hingegen aus Quarzit/Quarzphyllit.
Besonders schöne Handstücke findet man dabei am Abhang hinunter zum See -
am Weg zum Hahnbalzköpfl.
Richtung der Drei Waller ist es neben Schwarzphyllit der intensiv leuchtenden Grünschiefer,
deren Felsen hinüberziehen zur - Ostflanke - des Gasteinertales und im Gebiet der Paulbauernhütte
immer wieder an die Oberfläche kommen.
Nach Norden folgt ein Grauwacke-Dolomit-Band bei Lend. Der Buchberg besteht zur Gänze aus Grauwackenschiefer.
Die Klammkalke ziehen vom Rauchkögerl nach Osten und bilden die Neufangwand, deren Gesteinsformationen
am Straßenrand zur Kögerlalm gut zu studieren sind.
Kreuzkögerl . Rauchkögerl
© Anton Lafenthaler - Rauchkögerl, Gasteinertal
Die - Tauernschieferhülle Nord - grenzt wie bereits bei der Beschreibung der geologischen
Verhältnisse beim Rauchkögerl an die Klammkalkzone mit Serizitschiefer und
Schwarzphyllit, gefolgt von Kalkglimmerschiefer und Kalkphyllit. Dieselbe Schichtung zeigt
auch die - Ostflanke - Gasteins vom -
Luxkogel - bis zur Gasteiner Höhe und weiter Richtung Schuhflicker
bis zum Nordrand des Hochalm-Ankogel-Massiv . . .
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Tafel III - Geologischer Querschnitt der Zentralalpen bei Gastein nach Christof Exner (1956) |
 | Grauwackenschiefer |
 | Dolomit und Rauhwacke |
 | Quarzit und Quarzphyllit |
 | Schwarzphyllit und Serizitschiefer |
 | Klammkalk |
 | Kalkglimmerschiefer |
Am Kreuzkögerl-S-Kamm hat sich anscheinend eine stratigraphische Folge von der QBP-Serie im S (alpiner Verrucano) über Trias, jurassischen
Klammkalk bis zu neokomem Schwarz- und Grünphyllit erhalten. Jedoch bereits in der SE-Flanke des Kreuzkögerls kommt es zu einer Verfaltung
dieser Serie mit Dolomitbreccie der Sandstein-Breccien-Zone.
Am rechten Hang dieses Tales ziehen Dolomit (8 m) und kompakter Lantschfeldquarzit zum Kamm südlich des Kreuzkögerls,
wo von S nach N der erwähnte stratigraphische Verband vermutlich
erhalten geblieben ist, der sich folgendermaßen zusammensetzt: Lesesteine von grünem Phyllit wahrscheinlich der QBP-Serie; nördlich
daran anschließend sehr reiner dünnschiefriger Quarzit (Lantschfeldquarzit) anstehend, 4 m mächtig; farbloser Dolomit,
gelb verwitternd, 6 m; Klammkalk des Kreuzkögerls, mehrere Meterzehner mächtig; Schwarzphyllit 30 m und Grünphyllit 30 m
des Sattels zwischen Kreuz- und Rauchkögerl. Siehe Tafel 2, Profil 3!
Südlich davon folgt die Sandstein-Breccien-Zone. Sie ist am Felsabbruch 120 m ssö. Gipfel Kreuzkögerl mit dem "Trias"-Zug 1 verfaltet.
Eine Lage aus 3 m mächtiger Dolomitbreccie mit Kalkschiefer-Bindemittel befindet sich hier zwischen Rauhwacke (1 m)
und Dolomit (10 m). Das Bergsturzgebiet östlich davon bis zur Sohle des Gasteintales führt große Mengen
von "Trias" mit 20 m dicken Dolomitblöcken und viel Quarzit und Rauhwacke.
südlich der Huber Alm im Bachriß in Seehöhe 1120 m gibt es ein Quarzitvorkommen mit Lesesteinen von Dolomit.
Im Wildbachgraben südlich der Huber Alm enthalten die Geröllschiefer der QBP-Serie 20 cm mächtige Graphitquarzitlagen und ausgelängte
Gerölle von Graphitquarzit (bis 40 cm lang und nur 3 cm dick), Schwarzschiefer, und farblosem bis dunkelgrauem Gangquarz.
Die besten Aufschlüsse in den Geröllschiefern finden sich längs des direkten Fußsteiges (auf der topographischen Karte eingetragen) zwischen Huber Alm und Drei-Wallner-Kapelle, teils in Bergsturzblockwerk, teils im Anstehenden; ferner auf den glazial polierten Rundbuckeln um die Drei-Wallner-Kapelle.
Tektonisch in Richtung der B-Achse gelängte Granitgerölle werden hier bis 30 cm lang. Hellgelbe Dolomitgerölle, die dunkelbraun anwittern, sind zu 20 cm langen und 6 cm breiten Stengeln nudelförmig tektonisch ausgezogen (Bergsturz-Blockwerk über der Huber Alm).
Porphyroid, Phengit-Porphyrmaterialschiefer und Phengitarkosequarzit stehen in Seehöhe 1370 bis 1390 m längs des Karrenweges, 200 bis 250 m südlich Drei-Wallner-Kapelle an.
Einem diskordanten Quarzgang mit eisenhaltigem Karbonat in Serizit-Chlorit-Phyllit der QBP-Serie folgt ein befahrbarer, 4 m langer Stollen, 200 m südlich Huber Alm, 2,5 m oberhalb des Güterweges.
Quarzit-Breccien-Porphyroid-Serie
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Geologischer Querschnitt (Westflanke) bei Gastein - QBP-Serie (Drei Waller) nach EXNER |
 | Quarz-Breccien-Porphyroid |
 | Klammschiefer |
 | Klammkalk |
 | Dolomit |
Geolog. Karten |
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Hahnbalzköpfl |
Drei Waller |
. . . Gesteinsformationen . . .
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Nordrahmenzone West |
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Hahnbalzköpfl ... |
Drei Waller ... |


Anmerkung: Beschreibungen und Textstellen der Geologie von Gastein wurden überwiegend dem Buch
"Erläuterungen zur Geologische Karte der Umgebung von Gastein" von Christof Exner, Wien 1957 und teilweise
dem Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt 1980,
Band 123 - "Geologie der Nordrahmenzone der Hohen Tauern"
von Helmut Peer und Wolfgang Zimmer - entnommen.
Falschinterpretationen nicht ausgeschlossen. Beschreibung ohne Gewähr.
Panoptikum - |
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- Naturbilder |
Geologie der Zentralalpen/Gasteinertal
Nordrahmenzone West - Rauchkögerl
© 2005 Anton Ernst Lafenthaler
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