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Der - Sommergast - einst der "Kurgast" schlechthin - kam nicht als Wanderurlauber, Mountainbiker oder Wellness-Aspirant.
Skifahren vor 1900 gab es nicht.
Erholung oder Heilung stand im Vordergrund. Dazu standen zahlreiche Kureinrichtungen, insbesondere Thermalbäder,
Dampfbäder u. a. mit unterschiedlichsten Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Der "Spaziergang" galt dabei als ausgleichender Erholungsfaktor.
So beschreibt Fritz Gruber den Alltag als Kurgast mit folgenden Worten (1a):
"Ansonsten rieten die Kurärzte, jegliche aufregende Unterhaltung unbedingt zu vermeiden.
Erlaubt war eigentlich nur das mäßig schnelle Spazierengehen mit einer unverfänglichen Konversation, allenfalls durfte man
ein wenig zeichnen und malen oder Blumen pflücken. Was das Essen betrifft, so hielt man ärztlicherseits - eine Schüssel
weniger für mehr zusagend als nur eine einzige zu viel, vom verpönten Übermaß des Weintrinkens ganz zu schweigen."
Alpinisten, also Bergsteiger mit langen Bergwanderungen, waren die Ausnahme.
Erzherzog Johann gilt im Gasteinertal als Pionier und Vorbild bei der Erschließung der Gasteiner Bergwelt.
So ist im Buch von S. Hinterseer nachzulesen (1b) :
"Für die Erschließung der Gasteiner Bergwelt für Touristen hatte schon vor rund 125 Jahren Erzherzog Johann
den ersten Schritt getan. Er bestieg, wie Zimburg schreibt, u. a. auch den Rauriser Goldberg und den Ankogel.
Er erkannte auch, daß der Gasteiner Hausberg, der Gamskarkogel, einer der schönsten Aussichtspunkte der Westalpen,
für die Kurgäste erschlossen werden müsse. Dazu ließ er auf eigene Kosten von Hofgastein aus einen Weg über
die Rastötzenalm dorthin anlegen und auf dem Gipfel eine Hütte errichten, welche er im Beisein von 70 Personen
im Jahre 1829 feierlich der Öffentlichkeit übergab."
In der Zwischenkriegszeit waren es dann auch immer wieder Erholungssuchende, welche mit Spaziergängen und
leichten Wanderungen in den Bergen ihr Wohlergehen pflegten. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts trat dann der sportliche Faktor
in den Vordergrund. Waren es im Winter bereits in den Nachkriegsjahren die Schifahrer, welche den Tourismus belebten, waren es
im Sommer die Wanderurlauber, oft ganze Familien. Insbesondere in der Nachkriegszeit wurde zahlreiche Wanderwege genutzt.
Der Höhenweg, der östlich des Gasteiner Tales zwischen Hofgastein und Bad Gastein angelegt wurde und seither viel begangen ist,
bestand schon 1938.
Dabei war es überwiegend der "deutsche" Urlauber, welcher im Gasteinertal
dieses Angebot nutzte. Sie beherrschten als Sommergäste das Gasteinertal bis gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts.
In den 30-er Jahren galt die Sommerkurzeit vom 1. Mai bis 30. September; als "Hochsaison" rechneten die meisten
Hotels die Zeit von Mitte Juni bis gegen Ende August.
Ein Kurkasino mit großem Konzertsaal, Musik- und Billardzimmern stand zur Verfügung.
Die Kurmusik spielte von Ende Mai bis Anfang September. Zahlreiche Kureinrichtungen wie Thermalbäder, Natur-Dunstbad
Trinkräume mit natürlichem Thermalwasser etc. konnten besucht werden.
Das Badepublikum war international, die Preise hoch. (Quelle: Griebens, 1927). Die Gäste waren überwiegend
aus der Bundesrepublik Deutschland.
Noch im 19. Jh. meinte man gar, die Kurgäste sollten nicht zu viel Zerstreuung im Spiel (Schach, Karten, Billard) finden, um den Kurerfolg nicht zu gefährden.
Auch die Ärzte waren sich darüber einig, dass ein Zuviel an Zerstreuung der Kur nachträglich sei (Quelle: Hinterseer).
Erst um die Jahrtausendwende oder vielleicht schon bald nach dem Mauerfall 1989 kam es zum Wandel.
Deutsche Gäste blieben zunehmend aus und immer mehr Touristen aus den Ostblockstaaten besuchten das Gasteinertal.
Zuletzt waren es gar die arabischen Länder, welche insbesondere in den Sommermonaten das Bild
in den Ortschaften Gasteins beherrschte.
Heute im Jahr 2019 . . . sind vergleichsweise wenige Gäste aus der Bundesrepublik Deutschland im Gasteinertal.
Als klassische Wanderurlauber gelten heute eher die Gäste aus den Ostblockstaaten und aus Skandinavien, aber auch aus Italien, Niederlande und Belgien.
Zunehmend in den Sommermonaten Juli und August beherrschen die Gäste aus den arabischen Staaten das Ortsbild.
Ihnen ist allerdings weniger am Bergwandern gelegen, obgleich sie gerne den Berglift benützen.
Der Sommergast genoss noch im 20. Jahrhundert neben der Schönheit der Berge und der blühenden Wiesen und Getreidefelder im Tal besonders die Ruhe in Gastein.
Noch bis in die 80-er Jahre waren von den Gemeinden streng geforderte Ruhezeiten einzuhalten, was nicht nur die Nachtstunden ab 22 Uhr meinte, sondern
vor allem die Mittagszeit von 13 - 15 Uhr. In dieser Zeit war es Kindern verboten mit dem Ball zu spielen oder sonstige lärmende Tätigkeiten zu vollführen und selbst ein
Schrei konnte schon den Missmut mancher Gäste unter Kopfschütteln auslösen.
Bautätigkeit während der Ruhezeiten war in der Hochsaison strengstens untersagt
und auch in der Nebensaison waren die Ruhezeiten einzuhalten. Absolute Lärmfreiheit war den ganzen Sommer erwünscht und nur das Freischwimmbad bot
auch in den Mittagspausen noch einigermaßen "kindliche" Freiheit.
Beschwerden von Kurgästen bezüglich Ruhezeiten wurden stets sehr ernst genommen und die damals noch wachsamen
Ortspolizisten nahmen diese "Verordnung" wohl auch
sehr ernst. Laute Mopeds wurden zum Stillstand gebracht, mit dem Ball spielende Kinder von den Plätzen verwiesen und alles Sonstige wurde zum Stillhalten aufgefordert.
Heute . . . gibt es keine Ruhezeiten mehr. Es wird gebaut und gelärmt, wann immer es erforderlich scheint. Selbst am Wochenende sind bis zur Dunkelheit
lärmende Maschinen zu hören und muss Staubentwicklung und Lastwagenverkehr erduldet werden.
Spielende oder gar lärmende Kinder gibt es im Ort ohnehin schon lange nicht mehr.
Events mit organisierten Erlebnisparks sollen den Freizeittouristen heute
nach Gastein locken, mit Aussichtsplattformen und breiten Fahrbahnen im Gipfelbereich. Insbesondere das Bergwandern, organisiert mit Führer versteht sich
und garantierter Hüttengaudi zum Abschluss sind scheinbar gefragt.
Die Möglichkeit heute, viele Berggipfel mit dem Lift erreichen zu können veranlasste Tourismusmanager,
auf den Bergen breite Wege bereit zu stellen, um den Gast bequem zu einer nahe gelegenen "Events" oder Gaststätten zu bringen.
So gibt es in den Bergen Gasteins zahlreiche Kletterwände und mittlerweile auch Spielplätze und Startplattformen für
Paragleiter. Der klassische Kurgast aus dem 20. Jahrhundert ist verschwunden. Der auf sich gestellte Wanderer und Ruhe suchender Gast bleibt die Ausnahme.
• • • Querverweise - Gastein im Bild • • •
Kurgäste Gasteins : www.gastein-im-bild.info/gegaest1.html
Am eigenen Bauernhof Zimmer zu vermieten war noch vor dem 2. Weltkrieg die Ausnahme, auch wenn bereits das Bauernwirtshaus Brandstatt
als Herberge im 14. Jh. erwähnt ist aber nicht dem Erholungssuchenden, sondern dem Reisenden ein Dach über den Kopf bot.
Berühmt dabei ist die sog. Prälatur, der heutige Elisabethhof in Bad Gastein, welches einst ein kleines Bauernhaus war und dem Prälaten
im Jahre 1818 als Quartier diente, da kein Hotelzimmer mehr frei war.
So schreibt Zimburg (3a):
"Die Unterkunftsverhältnisse für verwöhnte Kurgäste waren in Gastein nicht günstig. Die Straubingerhütte war ein
300-jähriges Holzhaus, das in allen Fugen krachte." - Nur weniger Häuser in Bad Gastein, wie das Straubinger, der Grabenbäckerwirt,
das Ober- und Unterkrämerhaus, Binderhaus und wenige andere konnten Zimmer bzw. Betten vermieten. Nicht anders war es im Markt Hofgastein.
Notfalls wurde die damaligen "Badegäste" auch in den verschiedensten Bauerngehöften notdürftig Unterkunft, aber
ein - Urlaub am Bauernhof - war dies wohl nicht.
Muchar, 1834 berichtet uns (3b): "Was die Unterkunft der Badgäste in Hofgastein anbetrifft,
so stehen dermahlen schon im Gasthofe und im Bräuhause des Herrn Mosers, im Hause des Herrn Erzbischofs von Pyrkher,
in den Häusern des Lackenwirths, des Metzgers Schernthaner, des Apothekers Pelikan, des Landarztes Auer und des Platzbäckers -
gegen 90 Zimmer zu Gebothe, welche so hergestellt sind, daß sie unter den gegenwärtigen Verhältnissen und in einem so hoch
gelegenen Alpenthale, selbst für Familien höherer Stände tauglich eingerichtet sind."
Übernachtungen auf Almhütten waren in früher Zeit weder komfortabel noch gefragt. Musste man dennoch die Nacht auf einer Almhütte verbringen,
so war es erzwungen aufgrund eines unerwarteten Schlechtwettereinbruchs oder sonstiger Ereignisse. So musste auch Kaiserin Elisabeth, nach einer
Bergwanderung auf den Gamskarkogel aufgrund eines Schlechtwettereinbruchs beim Abstieg mit ihrem Gefolge auf der Ledereralmhütte (Rastötzenalm) übernachten.
Almhütten waren noch vor der Zeit der Erschließung der Berge durch Skilifte und Pistenpräparierung in ihrer Ursprünglichkeit erhalten und dienten
dem "Tourengeher" als Raststätte, Unterschlupf oder Übernachtungsmöglichkeit. In der Zwischenkriegszeit waren derartige
Bergwanderungen im Winter mit Skiern noch die Ausnahme. Erst in den 50-er und 60-er Jahren wurden Lifte gebaut und der Skitourismus begann sich
zu etablieren. Wer eine Almhütte besaß, konnte diese durch das Bereitstellen von Liegestühlen und servieren von Getränken verwenden.
Der Ansturm war wohl ungebremst steigend, was dazu führte, dass derartige "alte" Hütten ausgebaut wurden, um sie auch komfortabler
und wohl auch "moderner" zu gestalten.
Nun - die Auswirkungen bzw. Folgen sind bekannt. Almhütten wurden zu Ski-Hütten und weiter zu Ski-Restaurants oder gar zur Vermietung
ausgebaut. Nicht selten sind heute viele als Selbstbedienungsrestaurants konzipiert.
Heute . . . sind die Almhütten auch im Gasteinertal
modernisiert und mit Ferienwohnungen ausgestattet - mit Fließwasser, modernen sanitären Einrichtungen, Fußbodenheizung -inklusive Fernsehen und Internet.
Seit der Jahrtausendwende ist dieser Trend ungebremst. Die mittlerweile zu Großrestaurants ausgebauten ehem. Almhütten erhalten nicht selten
jährlich neuerliche Erweiterungsbauten, um auch oder noch mehr Ferienwohnungen anbieten zu können - oder aber,
man baut an benachbarter Stelle gleich ein weiteres Haus.
- Zum Thema siehe auch:
- Kapitel 4.2. : Winter-Tourismus - Ski-Hütten . . .
- Kapitel 2.1. : Kulturlandschaft - Grünflächen werden Bauland . . .
Für die Erschließung der Gasteiner Bergwelt
hatte Erzherzog Johann den ersten Schritt getan; er war selbst begeisterter Bergsteiger. Er war es auch, der auf dem
Gasteiner Hausberg, dem Gamskarkogel eine Hütte errichten ließ und diese im Jahr 1829 der Öffentlichkeit übergab.
Wanderungen und Berghochtouren waren schon im 19. Jh. beliebt. So schreibt Eble, 1834 (4a):
"Eine ganz besondere Aufmerksamkeit verdienen zu Gastein die Ausflüge auf die hohen Berge, zu den Wasserfällen
und Gletschern in's Nassfeld, auf den Gamskahrkogel und das Hasseck.
Alle derlei Ausflüge, besonders aber die letzteren, geschehen meist in zahlreicher Gesellschaft,
wovon sich der schwächere Theil auf Saumrosse setzt, die man zu Hof beim Lackenwirth oder auch beim Bräuer,
im Wildbad durch Straubinger und Patschger besorgen lässt." - Gemeint ist hier das heutige Gasthaus und Hotel Alte Post
und der Bräuer Moser (Bräumoser) in Bad Hofgastein wie das Hotel Straubinger und das ehem. Hotel Nussdorfer in Bad Gastein,
wo man sich Pferde lieh, um Gebäck und Proviant oder sich selbst in die Berge zu tragen.
Als leichtere Bergtour galt in den 30-Jahren der Weg auf den Gamskarkogel, den Hütten- und Graukogel,
den Stubnerkogel, den Zitterauertisch, den Silberpfennig und den Kreuzkogel im Nassfeld, dem späteren sog. Sportgastein, sowie mehrere Gipfel in der
Umgebung von Bad Hofgastein, inkl. der Türchlwand und in Dorfgastein der Schuhflicker und der Bernkogel.
Als Hochtouren werden der Hohe Sonnblick, die Hohe Geißel, die Hagener Hütte, das Schareck, die Gamskarlspitze,
der Ankogel, die Tischlerspitze, der Tischlerkarkopf und der Keeskogel angeführt, ebenso mehrere Übergänge wie
der Korntauern oder die Woiskenscharte.
In der Folgezeit im 20. Jh., insbesondere seit Beginn der 80-er Jahre wurden viele weitere Wege durch die Alpenvereinssektionen
geschaffen, Schutzhütten errichtet und viele Berggebiete neu erschlossen.
Heute . . . nimmt im Winter der Skitourismus den höchsten Stellenwert ein, im Sommer bleibt es "Bergwandern".
Aber auch die Möglichkeit mit dem Auto oder der Seilbahn bequem auf Almen und
Bergspitzen zu gelangen nutzen zahlreiche Besucher. Um die Erlebniswelt zu erweitern, haben die Gasteiner Bergbahnen auf der
Bergstation der Schlossalmbahn einen Kinderspielplatz eingerichtet
und am Gipfel der Stubnerkogelbahn eine Hängebrücke und Aussichtsplattformen unweit des Bergrestaurants.
Allerdings muss immer mehr das Weidevieh von Bergwanderern abgeschirmt werden, da zunehmend
Kuhattacken vorkommen, insbesondere dann, wenn das Vieh als Mutter-Kuh-Haltung auf den Almen bleibt und so wenig mit Menschen in
Kontakt kommt. Teilweise werden Elektrozäune aufgezogen,
aber auch Holzzäune oder Stacheldraht. Milchkühe, die jeden Tag gemolken werden und so der Kontakt zu Menschen nicht abreißt,
bleiben meist friedlich.
Ein gut ausgebautes Wegenetz mit zahlreichen Güterwegen und Forststraßen, welche bis weit über die Waldgrenze führen garantieren heute ein komfortables Wandern.
Wer keine Straßen und keine Lifte benützen will, wählt einen der zahlreichen Wanderwege, die gut markiert und meist gefahrlos begangen werden können.
Immer beliebter wird dabei das Wandern in Gruppen mit einem Wanderführer.
Die Mitnahme von Pferden, wie es noch im 19./20. Jh. häufig der Fall war, ist heute für Bergwanderungen nicht mehr üblich und wohl eher hinderlich. Lediglich Kutschenfahrten
auf breiten Güterwegen sind noch gefragt.
- Zum Thema siehe auch :
- Kapitel 7.1. : Verkehrswege - Güterwege und Forststraßen . . .
- Kapitel 1.1. : Almwirtschaft - Weidetiere im Wegenetz . . .
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Wandergruppen bekommen geologische, historische und allgemeine Informationen während der Wanderung nicht nur in deutscher Sprache. |
An technischer Ausrüstung hat es mit beginnendem Schisport bis in die 50-er Jahre wohl sehr gemangelt.
Sportarten wie Tennis, Eislaufen und vielleicht Klettern an steilen Felswänden war wenigen vorbehalten,
Kegeleinrichtungen und Tanzveranstaltungen dienten mehr dem Vergnügen.
Die Nachkriegszeit brachte durch technische Aufrüstung eine wahre Sporteuphorie. Neben der
jährlich verbesserten Schisportausrüstung kamen nun neue Sportgeräte auf den Markt, die der Vorkriegsgeneration
noch unbekannt war. Aber, an so mancher Sportart fand der Gasteiner gar keinen gefallen, wie z. B. am Mountainbiking,
welches in den der 80-er Jahre im Gasteinertal seinen Anfang nahm.
Heute . . . noch 2018 ist der behelmte und Top ausgerüstete Mountainbiker immer noch nicht gern gesehen.
Mountainbiking bedeutet für viele Grundbesitzer eine Gefahr auf den Forst- und Wirtschaftsstraßen, welche als Zufahrt zu den Wald- und
Almregionen angelegt wurden. Nur wenige Mountainbikestrecken sind im Gasteinertal als solche ausgewiesen. Zahlreiche Verbotsschilder weisen
den Sportbegeisterten Radfahrer in die Schranken. Dem Drachenflieger oder dem Paragleiter geht es nicht viel besser.
Jäger, Förster und Naturschützer sehen bei all diesen Sportarten die Natur und besonders das Wild gefährdet.
Bleibt der Bergwanderer auf markierten Wegen und geht er an bewirtschafteten Almhütten nicht vorbei, ist er zur hellen Tageszeit willkommen.
Ganz besonders aber ist "Klettern im Hochgebirge" ganz groß geschrieben. Dazu wurden zahlreich Klettersteige, insbesondere
in der Schlossalmregion geschaffen, um hier schon den Kindern Klettertechniken beizubringen, nicht ohne auf
die Gefahren hinzuweisen.
Weniger dem Alpinsport als dem Flugsport zuzuordnen ist das Paragleiten/Gleitschirmfliegen - wobei mit Vorliebe in Dorfgastein vom Fulseck oder der Wengeralm gestartet wird.
Auf der Gasteiner Homepage ist (Originaltext) nachzulesen (5a):
"Schwerelos durch den Himmel gleiten, das Panorama von oben genießen und nichts als die rauschende Luft hören. Wenn man die bunten Schirme am Himmel sieht, wie sie sanft zu Boden gleiten, dann packt einen die Lust, Gleitschirmfliegen zu gehen. Als erfahrene Paragleiter kommen Sie in Gastein voll auf Ihre Kosten. Höhenflüge bis zu 1400 Metern, Thermikflüge und Streckenflüge sind im Himmel über dem Gasteinertal möglich. Dazu noch die Hohen Tauern als eindrucksvolle Kulisse. Perfekte Startpunkte sind dafür der Fulseck oder Stubnerkogel. Natürlich dürfen Drachen und Schirm in der Gondel der Bergbahn mitgenommen werden." -
Klettern | |
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Im Schlossalmgebiet wurden mehrere gesicherte Übungsklettersteige geschaffen. |
Mountainbiking |
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Mountainbiking im Hochgebirge ist im Gasteinertal verpönt. |
Gleitschirmfliegen | |
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Gleitschirmfliegen ist, insbesondere in Dorfgastein sehr beliebt. |
Im Streckenabschnitt zwischen Luggau/Harbach und Gallwies (Bad Hofgastein) wird insbesondere den Gästen im Gasteinertal das heute zunehmend populäre Fliegenfischen
in der Gasteiner Ache und im Nassfeld angeboten, wie der Homepage des Tourismusverbandes Gastein zu entnehmen ist.
Der Besatz umfasst dabei Bachforellen, Bachsaiblinge, Regenbogenforellen und im Nassfelderbach auch Äschen, welche sich allesamt im
Quellwasser mit Temperaturen zwischen 5° und 10°C und bei hohem Sauerstoffgehalt wohl fühlen.
Ein Revier, genannt "Magic Symphony" befindet sich zwischen der Brücke Bahnhof Hofgastein und Gallwies auf Höhe des Schwalbenhofes in Bad Hofgastein.
Ein weiterer Streckenabschnitt nennt sich "Fürstenallee", ein rund 2,5 km langer, vom ehem. Laderdingerhof bis zur ehemaligen,
heute nicht mehr existierenden Luggauer Brücke (Höhe Walcherwirt) reichender Gewässerabschnitt der Gasteiner Ache.
An beiden Strecken leben Bachforellen, Saiblinge und Regenbogenforellen, welche gegen eine Gebühr gefischt werden können.
Ebenso gibt es im Nassfeld bzw. entlang der Nassfelder Ache Fischgewässer Reviere und zwar das Revier "Königswalzer" zwischen
Kesselfall und der Einmündung des Nassfelderbachs in den Anlaufbach in Böckstein.
Weiter das Revier "Radetzky Marsch" von der Russen Brücke Kesselfall bis zum Bärenfall und das Revier "Forellen Jodler" vom
Stausee Kraftwerk bis zum Talschluss Nassfeld (ohne Siglitzbach und Revier Mariandl) und das Revier "Mariandl" vom
Talschluss Nassfeld mit Einmündung Weißenbach hinein ins Weißenbachtal bis ins Quellgebiet und das Revier "Schöne Müllerin",
betreffend den Siglitzbach bis zum Talschluss im Siglitztal. - Quelle: Homepage - Mango Jerry FLY.FISHING (Kooperationsprojekt von Ronald Katsch mit anderen Unternehmern).
Aber nicht nur in Fließgewässern, sondern auch privat angelegte Fischteiche werden den Gästen zu Verfügung gestellt, um ihre
Angelkenntnisse zu vertiefen oder erste Erfahrungen zu sammeln, wie z. B. im Angertal beim Angertal-Gasthof.
Angeln in den Gebirgsseen ist aber nicht uneingeschränkt gestattet. So ist es z. B. nur den Mitgliedern des - Fischervereins Gastein - am Unteren wie Oberen Bockhartsee
erlaubt zu fischen. Der 1984 gegründete Fischerverein konnte 1985 von den Bundesforsten die beiden Bockhartseen als Fischgewässer pachten und
im Jahr 2001 kam der "Gasteiner Badesee" hinzu.
Der Fischereiverein Gastein gibt Tagesfischerkarten generell nur an Vereinsmitglieder aus.
Nichtvereinsmitgliedern können aber Gastfischerkarten gegen Entgelt erstehen. Dabei muss aber zumindest ein Jahreskarteninhaber
den Gastfischer beim Fischen begleiten und beaufsichtigen.
Auch im Gasteiner Badesee ist es den Mitgliedern des Vereins erlaubt zu fischen, zumal sie selbst für deren Besatz sorgen.
Im Badesee gelten als fangbare Fische die Regenbogenforelle, Karpfen, Schleie, Zander und Rotauge.
Am Oberen Bockhartsee ist es der Bachsaibling; am Unteren die Regenbogen- und Bachforelle, die Seeforelle,
sowie der Bach- und der Seesaibling. - Quelle: Fischereiverein Gastein.
Zahlreiche Bergwanderungen sind schon aus dem 19. Jahrhundert überliefert. Die Erschließung der Gasteiner Bergwelt für Touristen aber ist schon vor rund 125 Jahren Erzherzog Johann eingeleitet worden. Viele Wanderwege sind von den Autoren, wie Muchar, Eble u. a. beschrieben, deren Wanderziele auch heute noch dieselbe Bedeutung haben, die Wege dorthin aber überwiegend durch zahlreiche Straßenbauten ersetzt wurden. So ist heute beinahe jedes Wanderziel zumindest bis zur Waldgrenze auch mit dem Auto zu erreichen und so mancher Gipfel ist mit einem Lift bequem erreichbar. In den Hohen Tauern, insbesondere im Bereich des Nationalparks, aber auch Tal auswärts sind noch alte Steige anzutreffen, die " in frühester Zeit" und zudem auch noch durch freiwillige Helfer gut präpariert begangen werden können.
Bergwandern und "Sonnenbaden" | ||||
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Gamskarkogel, Hüttenkogel, Stubnerkogel und Schlossalm waren immer schon beliebte Ausflugsziele. |
• • • Querverweise - Gastein im Bild • • •
Frühe Wander- und Spazierwege : www.gastein-im-bild.info/doku/dvwawe.html
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Wanderwege - Wegenamen -
• Wanderwege - Frühe Spazier- und Wanderwege - im 19./20. Jh. • Geografie - Berg-, Fluss- und Flurnamen - in Gastein • Dokumentation - Gasteins Gäste - Chronologie • Geschichte - Kurgäste Gasteins - • Literatur - Gäste Gasteins - Koch-Sternfeld, 1820 |
Literatur : Die Informationen der oben angeführten Themenbereiche entstammen teilweise Presseaussendungen, insbesondere der Gemeinden. Einige Informationen wurde von mir recherchiert und entstammen teilweise mündlichen Aussagen direkt involvierter Personen. Weiter entstammen viele Details den nachfolgend angeführten Büchern.
Quellenangaben
1a - Badgastein zur Zeit der Biedermeier Von Fritz Gruber, Schriftenreihe des Gasteiner Museums, Bad Gastein 1988
1b - Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins von Sebastian Hinterseer, 1977, S. 519 bzw. Zimburg S. 230
3a - Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales von Heinrich von Zimburg, 1948, S. 200
3b - Das Thal und Warmbad Gastein von Dr. Albert von Muchar, 1834, S. 206
4a - Die Bäder zu GASTEIN von Burkart Eble, 1834, S. 199
5a - gastein.com/aktiv/ganzjahres-aktivitaeten/paragleiten/ (Stand: September 2020)
7a - "Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales", Heinrich von Zimburg, 1948. S. 230
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